Ulrich
- MSc Maschinenbau
- Östersund, Schweden
- Praktikum
- Mid Sweden University
- Sommersemester 2023/2024

Wie haben Sie Ihre Praktikumsstelle gefunden? Wie haben Sie sich dafür beworben? Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet?
Ich wurde durch die Praktikumsstelle anhand eines Meetings der FH Technikum Wien aufmerksam. Der Ort, das Studium vor Ort und die Einrichtung selbst wurden detailliert von den Leitern der Abteilung vorgestellt. Da unter anderem das Freizeitangebot, sowie das Thema der Masterarbeit mein Interesse geweckt haben, habe ich beschlossen meine Masterarbeit dort zu schreiben. Die Bewerbung erfolgte ohne große Problemen, ich wurde auf alle möglichen Probleme im Bewerbungsschritt seitens der Mid Sweden University hingewiesen.
Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?
Da ich das Auslandspraktikum mit meinem Hund angetreten habe, bin ich auch mit dem Auto angereist. Dazu habe ich bei ÖAMTC einen einjährigen Schutzbrief abgeschlossen. Weiters habe ich im Vorhinein die Fähre gebucht, sowie die Unterkünfte am Weg. Auch die Unterkunft in Östersund musste ich mir im Vorhinein sichern, hier haben die meisten Internationals ein kleines Haus am Campingplatz in der Stadt.
Wie wurden Sie von der Institution begrüßt, eingeschult und willkommen geheißen?
Es gab eine Willkommensveranstaltung organisiert von der Universität und auch eine Introweek, in der sich die Studierenden unter sich besser kennenlernen können. Die Veranstaltung beinhaltet die wichtigsten Informationen über das Land selbst, etwaige zukünftige Probleme und worauf man achten soll und Informationen über die Universität selbst. Die Introweek wurde von einer Sektion veranstaltet, hierbei steht der Spaßfaktor an erster Stelle. Täglich gab es unterschiedliche Wettbewerbe. Zum Praktikumsstart wurde mir einmal die Universität und das Gebäude, wo ich arbeite, gezeigt, die einzelnen Maschinen genauer erklärt und das Büro bezogen. Dabei hatte ich eine Kontaktperson, welche auch der Betreuer meiner Masterarbeit war. Wenn ich Fragen hatte, konnte ich diese ohne Probleme an Personen innerhalb der Abteilung stellen, sowie auch meiner Kontaktperson persönlich.
Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft
Wie schon erwähnt, wohnen die meisten internationalen Studierenden am Campingplatz Östersund. Dieser befindet sich nicht mal 3km entfernt von der Universität. Die Universität kann also mit einem 30min Fußmarsch, oder einer 10-minütigen entspannten Fahrradtour erreicht werden. Es besteht die Möglichkeit einen Bus zu nehmen, dieser kostet allerdings pro Fahrt zirka 3-4€. Bei den Unterkünften gibt es unterschiedliche Größen, die kleinsten mit 25m2 Grundfläche waren hierbei die beliebtesten. Die Miete dafür beträgt zirka 280€ und kann monatlich überwiesen werden. Dabei enthalten sind Strom und Internet. Die kleinen Bungalows haben 4 Betten, welche bei Besuch ausgeklappt werden können.
Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?
Im Vergleich zu Österreich habe ich keine gravierenden Preisunterschiede entdeckt. Einzig der Alkohol ist teurer und kann nur in einem bestimmten Markt gekauft werden. Bei Lebensmittel fand ich die Preise ähnlich wie in Österreich, nur Fleischprodukte sind etwas teurer. In der Universitätskantine kann man ein Buffetmittagsessen ab 7€ erhalten, 3 verschiedene Säfte, 3 verschiedene Gerichte und Kaffee inklusive. Grundsätzlich kann man sich dort auch so oft nachholen, wie man will. Einige Studierende kommen deshalb auch täglich an die Uni, um zu essen, obwohl sie auch keine Lehrveranstaltungen haben.
Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?
Das Land an sich ist aufgrund der Seen und Naturparks für mich einzigartig. Somit gibt es egal ob im Sommer, oder Winter immer genug Freizeitangebote. Persönlich war ich im Winter oft Skifahren, dazu eignet sich auch das bekannte Skigebiet Åre, welches zirka 1h entfernt ist, sehr gut. Auch Mehrtägige Touren in den Nationalparks mit Übernachtungen in Hütten, oder im Zelt können unternommen werden. Östersund ist bekannt für die Langlaufwettkämpfe, somit gibt es sehr viele Lopien, welche auch in der Nähe vom Campingplatz starten. Im Winter gibt es noch Indoorgolf, Lazertag, Bowling/Billiard, eine Kletterhalle, sowie Kinos zu besuchen. Im Sommer gibt es weit verbreitet Wanderwege um Östersund. Nicht zu vergessen sind die Partys organisiert vom International Comitee der Universität, welche auch zirka wöchentlich stattfinden. Private Partys werden oft am Campingplatz, oder in der Stadt, in einem Studentenwohnheimkomplex abgehalten.
Wie würden Sie das Praktikum beschreiben?
Während des Praktikums hatte ich regelmäßige Meetings mit meinen Betreuern aus Schweden. Diese waren wöchentlich fixiert und beinhalteten eine grobe Agenda mit den wichtigsten Punkten. Fragen wurden sofort erklärt, sowie wenn mir Teile fehlten, konnte ich jeden aus der Abteilung fragen und es wurde sofort geholfen. Das Q-Gebäude selbst ist übersichtlich aufgebaut, Büros auf der einen Seite, Labors auf der anderen. Während der Mittagszeit, sowie nach 16 Uhr konnte keine „fremde“ Person zum Bürotrakt. Deshalb haben Mitarbeiter ein Tag und einen Schlüssel, mit dem fast überall Zutritt gewährt ist.
Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?
Als ich die Willkommensveranstaltung absolviert habe, wurde ich von meinem Betreuer darauf aufmerksam gemacht, dass ich den Schwedisch Kurs besuchen kann. Persönlich habe ich darüber nie nachgedacht, aber ich habe beschlossen den Kurs zu beginnen, da die Sprache ähnlich dem Deutschen ist. Die interkulturellen Fähigkeiten wurden sicher ausgebaut, da die Internationals aus vielen verschiedenen Ländern kamen. Manche waren sogar von außerhalb der EU. Auch die Qualifikationen wurden erweitert, denn in dem Aufgabenbereich vom Praktikum habe ich davor nie so intensiv gearbeitet.
Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Bei der Vorbereitung meines Auslandsaufenthaltes hatte ich nicht wirklich eine große Herausforderung. Einzig die Vorbereitung mit Hund war für mich noch nicht bekannt, denn man muss in jedem Land die Einreisebedingungen nachforschen. Aufgrund anderen Erasmus Berichten habe ich auch schon ungefähr gewusst, was mich erwarten wird und mich somit ungefähr vorbereitet (Bsp. Temperatur).
Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Meine positivste Erfahrung waren definitiv die Freunde, die ich in Schweden kennengelernt habe. Es wurden so viele Veranstaltungen gemeinsam unternommen und auch abseits von Östersund. Beispielsweise Zelten an einem See in einem Nationalpark in der Nähe von Norwegen, oder eine Skitour mit 10 Freunden, wobei jeder von einem anderen Land kommt. Auch habe ich viele neue Hobbys und Sportarten für mich entdeckt, welche mir in Zukunft sicher noch mehr Freude bereiten.

