Jasmin

  • BSc Biomedical Engineering
  • Prag, Tschechien
  • Auslandssemester
  • Czech Technical University
  • Wintersemester 2024/2025
Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet? Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

Ich habe mich vorbereitet indem ich eine Unterkunft gesucht habe (Studentenwohnheim) und mich informiert habe, was dort alles zur Verfügung stand oder auch nicht. Weiters habe ich Dinge wie Kochutensilien, Waschmittel und ähnliches mitgenommen, da es nicht vorhanden war. Außerdem habe ich mich über Versicherungen informiert und über Möglichkeiten bei Unfällen oder Krankheiten. Das meiste davon konnte auf den Websites der Unterkunft oder der Universität gefunden werden.

Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?

Es gab eine “Welcome Week”, bei der Vorträge und Infoevents organisiert wurden. Weiters gab es Aktivitäten zum Kennenlernen und Ausflüge wurden organisiert für die die wollten. Es war recht umfangreich, jedoch hätte ich gerne vor dem Aufenthalt erfahren, dass die Fakultät für Biomedical Engineering nicht in Prag ist sondern außerhalb eine Stunde vom Hauptcampus entfernt.

Wie war das Studium an der Gasthochschule?

Die Organisation war leider sehr chaotisch, da es Professoren gab, die nicht auf Emails antworten und auch die Prüfungen in einigen Fächern ließ sehr zu wünschen übrig. Ansonsten war es eine angenehme Zeit. Es waren sehr kleine Gruppen (maximal 25 Personen) und auch die Labore waren sehr gut ausgestattet. Bücher oder ähnliches Lehrmaterial abgesehen von Präsentationen gab es meistens nicht, da diese Vorwiegend in Tschechisch vorhanden waren. Die Website dazu war jedoch sehr gut aufgebaut und die Lehrinhalte und konnten jederzeit gut abgerufen werden. Die Lehrinhalte fand ich größtenteils sehr spannend und informativ.

Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?

Insgesamt ist Tschechien von der Kultur recht ähnlich zu Österreich. Sowohl das Essen als auch die Sitten waren mir recht bekannt. Der größere Kulturschock waren da eher die anderen Auslandsstudierenden, da diese von überall her kamen und eine andere Kultur hatten. Es hat mir jedoch Spaß gemacht mehr dazu zu erfahren und neues zu lernen.
Es gab einige organisierte Aktivitäten wie Ausflüge, Clubbing, Beer Pong, oder auch Kulturabende, wo verschiedene Studierende ihre Kultur vorstellen konnten. Weiters habe ich bei Sprachkursen teilgenommen (auch von Studierenden unterrichtet) und selbst Deutsch für andere unterrichtet.

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Ich habe von der Gasthochschule in einem Email über die verschiedenen Möglichkeiten zum Wohnen bescheid bekommen. Daraufhin habe ich die verschiedenen Studentenwohnheime auf den Websites angeschaut und mich schlussendlich für eines entschieden, da davor gewartn wurde keine Wohnung zu mieten weil man da oft betrogen wird als Auslandsstudent.
Das Studentenwohnheim war eines der Besten die es dort gab, jedoch ist der Standard im Vergleich zu Österreich doch um einiges niedriger. Ich war in einem 2er Zimmer, dass Teil einer 6er Wohneinheit war. Heißt Küche, Bad und Klo wurden geteilt. Die Ausstattung hierbei ließ jedoch zu wünschen übrig. Es war leider sehr heruntergekommen und machte einen eher alten und schlechten Eindruck. Schimmliger Duschvorhang, schlecht isolierte Fenster und ein Wespennest am Vorhang (zum Glück leer) habe ich bei der Ankunft vorgefunden. Weiters waren Matratze und Bettzeug schon recht alt. Leider nicht mit Wohnheimen in anderen Ländern zu vergleichen.

Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?

Im Zuge des Auslandssemesters habe ich bessere Englischkenntnisse bekommen, vor allem was die Konversationen angeht. Ich habe deutlich mehr Übung und bin weniger scheu, auf anderen Sprachen zu reden. Weiters habe ich auch begonnen Tschechisch zu lernen. Fachlich konnte ich mich ebenso weiterbilden, da ich ja weiterhin studiert habe. Wo ich jedoch am Meisten gelernt habe ist über Sitten und Kulturen anderer. Da man doch in einem sehr großen internationalem Kessel ist hat man mit Kulturen weltweit zu tun, was einige Herausforderungen mit sich brachte, aber gleichzeitig konnte ich dadurch auch viel lernen.

Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen während Ihres Auslandsaufenthaltes verändert?

Meine Anforderungen an Wohnen sind seither um einiges niedriger, dafür hat sich die Einstellung anderer Kulturen gegenüber verbessert, da ein anderes Verständnis dafür aufkam. Ich habe auch viele Bräuche anderer Kulturen gelernt, die seither auch verständlicher für mich sind.

Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Eine große Herausforderung war der Stundenplan am Anfang des Semesters, da sich die ausgewählten Kurse oftmals sehr stark überlappt haben und dementsprechend musste ich lange daran basteln bis etwas zufriedenstellendes dabei rauskam. Außerdem fand ich die Orientierung and das neue Leben im Ausland anfangs schwierig. Zwischendurch gab es weniger Herausforderungen, schwieriger wurde es jedoch in der Prüfungsphase, da die Organisation dort recht chaotisch war. Oftmals war es nicht klar wann Prüfungen genau geschrieben wurden oder was genau Stoff war, da es leider wie an jeder Universität Professoren gab, die nicht auf ihre Emails antworten.

Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Meine positivste Erfahrung war wohl das Kennenlernen anderer Menschen und ihrer Kulturen, sowie eine neue Seite an mir selbst zu entdecken und neue Herausforderungen zu meistern.