Fabian

  • BSc Sports Engineering and Ergonomics
  • Valencia, Spanien
  • Auslandssemester
  • Polytechnic University of Valencia
  • Wintersemester 2024/2025
Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet? Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

Ich habe mich vor dem Aufenthalt mit den online-Tools beschäftigt, mit welchen man an der UPV arbeitet und mir die Kurse angeschaut die an der Fakultät angeboten werden. Die UPV ist sehr groß und hat viele verschiedene Fakultäten. Eine Liste der Kurse die an den Fakultäten angeboten werden findet man nach ein bisschen Recherche im Internet.
Bei der Kursauswahl ist es wichtig den Zyklus zu berücksichtigen. Es gibt A und B, jeweils für die verschiedenen Semester. Ich hatte das am Anfang übersehen, weshalb ich meine Kursgegenüberstellung kurzfristig nochmal ändern und genehmigen lassen musste.

Außerdem ist es sinnvoll sich die Sportangebote anzuschauen. Es gibt unzählige Clubs und Anlagen von Tennisplätzen bis Beachvolleyball und Judo, welche alles auf dem Campus angeboten wird. Sehr zu empfehlen ist der Circuito fürs Laufen. Das sind 3 verschiedene kurze Läufe, 3-5 Km, wo jeder gratis mitmachen kann. Folgt auf jeden Fall der Instagram Seite von esnvalenciaupv, die machen viele Events.

Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?

Es gab eine ausführliche Willkommensveranstaltung mit Informationen über die Uni, das Leben in Valencia usw. mit anschließender Paella.
Man kann sich super gut mit dem Fahrrad in der Stadt fortbewegen. App Valenbici ist zu empfehlen, da kann man dann Fahrräder in der ganzen Stadt verwenden und anschließend Parken, bisschen so wie Scooter.

Wie war das Studium an der Gasthochschule?

Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Lernaufwand ist recht ähnlich wie am Technikum. Die Spanier nehmen jedoch alles sehr genau, was in einer Projektangabe steht muss eingehalten werden, ansonsten gibt es Minuspunkte. Da also immer sehr genau lesen.
Ansonsten alles Top. Die digitalen Lerntools waren optimal. Bibliothek auch sehr modern. In Prüfungszeiten ist diese sogar bis 1 Uhr morgens offen. Auch die Casa de Alumnos ist sehr zu empfehlen, da gibt es neben Computerräumen sogar ein Gesellschaftraum mit Billardtisch und weiteres.
Es gibt viele verschiedene Essensmöglichkeiten, einige von der Uni selbst und andere Private Cafes. So zum Beispiel ein Kebabimbiss oder für 5 Euro ein Menü bei der Mensa gleich gegenüber der Fakultät mit drei Gängen.
Sehr wichtig zu erwähnen ist das Sprachlevel, welches man mitbringen sollte. So gut wie alle Kurse werden an der Fakultät auf Spanisch gelehrt, also sollte das Level dementsprechend sein. Selbst für Sprachkurse wie Italienisch ist Spanisch wichtig.

Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?

Die Spanier sind generell sehr sportlich, es gibt viele Clubs und sehr viel Auswahl. Der Marathon in Valencia ist einer der Beliebtesten der Welt.
Es werden sehr gerne Tapas gegessen, das sind so kleine Teller mit verschiedenen Gerichten. Da bestellt man sich dann 3 oder 4 verschiedene Teller und teilt diese dann mit Freunden.
Es gibt eine sehr breite Bar-Szene, viele Irish-Pubs und auch viele Clubs. Techno wird überraschend viel gehört. Die Stadt ist sehr jung, es gibt unglaublich viele Studenten.
Außer Spanisch wird außerdem noch Valenciano gesprochen, ein Dialekt des Catalan. In der Stadt wird das jedoch fast nicht gesprochen, jedoch in den umliegenden Dörfern.
Ein paar Kurse werden auch in Valenciano gelehrt, da also unbedingt drauf schauen. Zwar ist Valenciano sehr ähnlich wie spanisch, jedoch glaube ich nicht, dass das sehr spaßig gewesen wäre.

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Es werden meistens Zimmer in WGs gebucht. Ich glaub jeden den ich dort getroffen hatte wohnte in einer WG. Wohnheime sind überfüllt und teuer. Jedoch gibt es auch ein Wohnheim an der Uni, also vielleicht auch nicht ausgeschlossen.
Ein WG-Zimmer findet man über Idealista. Da sollte man aber vorsichtig sein, denn da wird viel gescammt. Auch ESN, die Institution die sich um die Erasmusstudenten vor Ort kümmert hat auch Partnerschaften mit anderen Agenturen, da vielleicht auch mal reinschauen.
Meine Unterkunft habe ich über Idealista gefunden.

Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?

Ich hatte ein sehr gutgelegenes und modernes Zimmer gleich neben der Uni, also war das schon etwas teurer, hat sich aber gelohnt.
Ausgehen kann auch recht günstig sein. Es gibt viele Angebote speziell für Erasmusstudenten, da kommt man dann auch in verschiedene Clubs gratis rein.
Essen und so ist jedoch recht günstig in Valencia, ich denk mal so mit 800 im Monat sollte man gut leben können.

Haben Sie Tipps was noch zu beachten ist?

Also ESN ist da auf jeden Fall sinnvoll, die ersten Events werden von denen organisiert, bei denen man dann auch viele Leute kennen lernt.
Man wird dann auch in eine Whatsappgruppe hinzugefügt, in der alle verschiedenen Sachen angeboten werden. Da gibt es dann auch verschiedene Kategorien von Tennisgruppen, Wandergruppen bis Partygruppen oder Brettspielgruppen. Alles dabei.

Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?

Sprachlich habe ich mehr spanischen Slang kennengelernt und meinen Wortschatz etwas erweitert.
Ich habe mit Programmen wie Adobe Illustrator und Solidworks gearbeitet. Zum ersten mal habe ich Render mittels eines Programms namens Keyshot erstellt. Es gab viele Gruppenarbeiten, also die Teamfähigkeit wurde dadurch gefördert.
Ich habe gelernt, mich mehr auf das eigentliche Ziel der Aufgabe zu konzentrieren und nicht viel vom Thema abzuweichen.

Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen während Ihres Auslandsaufenthaltes verändert?

Während meines Aufenthaltes gab es eine Naturkatastrophe die die ganze Region, wenn nicht sogar das ganze Land, tief erschüttert hat. Es war schön zu sehen, wie viel geholfen wurde. Dadurch bin ich hilfsbereiter geworden und aufmerksamer, wenn es um die Umwelt geht.

Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Mathe 2, Statistik. Da wäre ich fast durchgefallen. Wie vorhin erwähnt, wurde mir die Formelsammlung während der Prüfung weggenommen. Das hat mich total aus dem Konzept gebracht. Hat zum Glück trotzdem gereicht.
Ansonsten verlief eigentlich alles gut.
Wie gesagt, Spanischlevel ist sehr wichtig.
Rückblickend würde ich mir die Kurse genauer anschauen und vor allem die Beurteilungskriterien.

Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Da gab es viele Erfahrungen. Zum einen bin ich viel gereist, Zaragoza oder Castellón usw.
Eine konkrete Erfahrung war der UPV-Lauf vor Weihnachten, wo alle mit einer Weihnachtsmütze gestartet sind.
Auch eine Segeltour war dabei zu den Nahgelegenen Inseln Columbretes, die war auch sehr spannend.