Darko

  • BSc Erneuerbare Energien
  • Seoul, Südkorea
  • Auslandssemester
  • Konkuk University
  • Wintersemester 2021/2022

Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet? Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

Nach Zusage der Gastuniversität um ein Visum und eine Unterkunft gekümmert und danach nur noch einen Flug gebucht. Über Regeln & Maßnahmen zwecks Einreise und Pandemie (z.B. zweiwöchige Quarantänepflicht nach Anreise) hat die Gastuni rechtzeitig informiert und aufgeklärt.

Es kann passieren, dass man die auf Englisch angebotenen Kurse in der Landessprache unterrichtet bekommt. Dies wird durch den Umstand der Pandemie und des Onlineunterrichts verantwortet und gilt meiner Erfahrung nach nur für mehrere technische Fächer an der Konkuk University.

Im Bewerbungsportal unserer FH findet man Links zu den Websites der Partnerunis. Ansonsten online recherchieren.

Die angebotenen Kurse der Gastuni checken und mit jenen meiner Fachrichtung in Gleichung setzen, um ein Learning Agreement zu erstellen → Aufforderung der Gastuni sich für ein Auslandssemester zu bewerben –> Zusage und Empfehlung der weiteren Vorgehensweise.

Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

Nach der Zusgae:

  • Unterkunft
  • Visum
  • Flugticket
  • Abschiedsfeiern mit Friends & Family
  • Abreise ins ferne Unbekannte

Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?

Nach der Zusage wurde ich schon per E-Mail sehr freundlich begrüßt. Alles fand online statt, selbst der Welcome-Day. Das International Office der Gastuni war immer äußerst freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit in allen Belangen.


Die Information, dass alles online stattfinden wird und die gewählten Kurse auf Koreanisch unterrichtet werden könnten, um früher nach Alternativen zu suchen.

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Unterkunft 1: Bett klein&alt, Schreibtisch, Sessel, Ventilator, elektrische Heizung, Stehlampe, Kleiderständer, kleiner Kühlschrank, WLAN, kleines Bad*Klo. Privates Studentenheim (StayForU), Einzelzimmer (8-12 m²), Gemeinschaftsküche und -wäscheraum. Keine Einschränkungen wie in den universitätseigenen Studentenheimen. In Hongdae, nur 5 Minuten zu Fuß von einem begehrten Hotspot für junge Leute. 450 €/Monat

-Zimmer im 1. Stock, große Fenster aber kein Ausblick, natürliches Licht nur in den Morgenstunden. Alternative auf Facebook (Housing in Seoul) gefunden.

Unterkunft 2: Bett, Schreibtisch, Sessel, Ventilator, Klimaanlage, Fußbodenheizung, Kleiderschrank, großer Kühlschrank, WLAN, kleines Bad+Klo, kleine Küchenzeile direkt am Eingangsbereich, Waschmaschine. Private 1-Zimmer Wohnung (20 m²), Mietvertrag mind. 6 Monate + sehr hohe Kaution. In Nakseongdae nah der größten Uni (SNU). 5 Gehminuten von Metrostation. Tagsüber belebt und für Seoul-Verhältnisse abends ruhig. 370 €/Monat

Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?

Für den Erhalt eines Reisekostenzuschusses wird man im Bewerbungsportal oder direkt vom IO zur Einreichung eines dafür vorgesehenen Dokuments aufgefordert. Weiters erhalte ich ein Selbsterhalterstipendium, das während eines Auslandsaufenthalts aufgestockt wird. Die dafür vorgesehenen Dokumente findet man auf der Website der Stipendienstelle. Diesen Zuschuss kann man bis drei Monate nach Beendigung des Auslandssemesters noch beantragen. Einige der Dokumente können erst am Ende des Semesters bestätigt werden und so habe ich den Antrag nach meiner Rückkehr eingereicht. Ist man allerdings auf den finanziellen Zuschuss angewiesen, so ist ein Antrag noch vor bzw. während dem Auslandsaufenthalt auch möglich
und empfehlenswert, um die finanzielle Unterstützung schon währenddessen zu bekommen.

Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?

Atemberaubende Natur außerhalb von Seoul wie Meer, Wälder und Berge. Stadt Busan im Süden des Landes ist ein Muss. Lebensart in Südkorea ist bis auf ein paar Gepflogenheiten der europäischen sehr ähnlich. Koreaner waren immer sehr freundlich und hilfsbereit, aber auch zurückgezogen und distanziert. Online-Semester bat die Freiheit zu reisen und das Land zu erkunden. Sightseeing, Wandern, Parties, Fußball, Cafe-hopping, je 1x bouldern, surfen und im Spa Cimer gewesen.

-GastUni hat all ihre int. studis in eine KT-Gruppe (Korean Mobilchat) getan. Dadurch sehr früh mit anderen Studenten in Kontakt getreten, Treffen ausgemacht und schnell viele neue Leute kennengelernt, doch auch ohne die KT-Gruppe kommt man sehr schnell mit anderen
Auslandsstudenten in Kontakt. Schwierig engen Kontakt zur lokalen Bevölkerung aufzubauen. Koreaner*innen sind nach Außen distanziert und nicht so offen wie Europäer*innen. Mit Englisch findet man sich zurecht.

Wie würden Sie das Studium beschreiben?

4 Kurse belegt: Economics, Korean History und 2 fachspezifisch Energietechnik. Korean History & Economics inhaltlich sehr interessant. Im Inhalt der energietechn. Kurse war einiges bekannt und anderes sehr chemielastig und wurde nur auf Koreanisch unterrichtet. Zur Infrastruktur kann ich nicht viel sagen, da alles online stattfand und die meiste Zeit von Zuhause aus oder in Cafes gelernt wurde. Ab und zu in der Unibib mit ein paar neue & moderne
Lernräumen. Im Energy-App.-Kurs durfte ich später eine Batterie in einem gut ausgestatteten Labor bauen.

Haben Sie Tipps was noch zu beachten ist?

Ist man an einem Auslandssemester interessiert, so sollte für das Land schon im Vorhinein ein gewisses Interesse bzw. ein Bezug dazu bestehen.
Information, wie Kosten über die Mobilität (öffentliche Verkehrsmittel) und die Anbindung zu den Einrichtungen der Gastuniversität. Macht man ein Semester außerhalb der EU sollte man sich über die Gebühren der Mobilfunknetzbetreiber informieren. Die beste Option in Korea war Chingu-Mobile.


Ansonsten hilft einem die Website der Gastuniversität mit Informationen rund um das Austauschprogramm. Auf diversen Social Media Plattformen findet man Gruppen für alles Mögliche. Beginnend bei Exchange Students in Seoul/South Korea, Language Exchange Treffen, bis hin zu Hiking in Korea, Soccer in Seoul usw.

Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?

Bessere Englischkenntnisse. Sozial und persönlich bin ich offener für Neues, abenteuerlustiger und zugänglicher geworden. Es fällt mir leichter aus meiner Komfortzone zu treten. Keine nennenswerten beruflichen Qualitäten erworben, bis auf gute Bewerbungen zu schreiben, was in sieben Zusagen für ein Praktikum im Anschlusssemester resultierte. Der Aufenthalt in Südkorea hat bestimmt dazu beigetragen.


Persönlichkeitsentwicklung: Vorzüge eines Auslandsaufenthaltes erkannt und zu schätzen gelernt. Täglich wird man aus seiner Komfortzone gedrängt tut sich oft schwer. Doch genau das prägt einen und rückblickend erinnert man sich meistens dann doch an die schöne und lustige Zeit. Das Auslandssemester hat mich dazu bewegt einen weiteren Auslandsaufenthalt als Praktikum in Deutschland dranzuhängen. Mein Interesse im Ausland zu studieren/arbeiten ist größer geworden.

Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen während des Aufenthaltes verändert?

Meine Werte und Einstellungen waren schon vor meinem Auslandssemester sehr liberal und weltoffen. Das Semester in Südkorea hat diese nur verstärkt. Nun bleibt mir für meine restliche Lebenszeit ein enger Bezug zu Korea und der koreanischen Bevölkerung und ich werde dieser stets offen, freundlich und hilfsbereit gegenübertreten. Eine Sache, die mir durch meinen Auslandsaufenthalt klar geworden ist, ist, dass ich definitiv nicht in Südkorea oder generell Ostasien leben möchte. In der Ferne lernt man seine Heimat, Familie, Freunde und alle damit verbundenen Vorzüge sehr zu schätzen. Persönlich und karrieretechnisch betrachtet, wertet so ein Auslandsaufenthalt in der fernen Fremde den Lebenslauf gut auf.

Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Keine großen Schwierigkeiten bei der Vorbereitung. Wichtig ist es alle notwendigen Dokumente, die bei der Einreise verlangt werden, mitzuführen. Herausforderungen während dem Auslandssemester: Online-Studium. Nie richtig zuhause, wirklich willkommen und integriert gefühlt. Es war schwierig engen Kontakt zu Koreaner*innen zu knüpfen, da sie neben der sprachlichen Barriere auch distanziert sind. Da ich allein gewohnt habe und keine anderen Austauschstudenten in unmittelbarer Nähe kannte, kam es oft vor, dass mein sozialer Austausch bis zum Wochenende hin nur aus wenigen Wortwechsel mit der Kellnerin eines Cafés bei der Bestellung bestand. Ansonsten habe ich mehr sehr schwer getan mich zu produktiven Taten zu motivieren

Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Viele gute neue Freunde kennengelernt und die Bekanntschaften und Connections, die entstehen, sind besonders und unbezahlbar. Viele neue Orte gesehen. Viel über Korea, die Geschichte, die Kultur und die Menschen, die dort leben gelernt. Mehrere Zusagen für ein Praktikum im Anschluss erhalten. Was am Ende bleibt sind Erfahrungsreichtum, Freundschaften fürs Leben und eine tolle Zeit.