Fabian

Double Degree

  • MSc Innovations- und Technologiemanagement
  • Luzern, Schweiz
  • Auslandssemester
  • HS Luzern
  • Wintersemester 2022/2023
Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet?

Informieren über die Formalitäten und Voraussetzungen für das Auslandssemester – im Fall des Double Degrees waren die Voraussetzungen gegeben, jedoch die Anforderungen während des Auslandssemesters (und darüber hinaus) noch recht unklar und haben sich erst währenddessen klären lassen. Teilnahme an Info-Veranstaltungen! Wichtig sind in weiterer Folge natürlich auch die Finanzierung, berufliche Abklärung (z.B. Bildungskarenz) sowie Versicherung, Aufenthaltsbewilligung/Visum, und (Kranken- und Unfall-)Versicherungen. Es ist sicherlich auch hilfreich sich mit anderen Studierenden auszutauschen, die solch einen Auslandsaufenthalt bereits gemacht haben.

Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

-Reisepass muss noch mindestens sechs Monate gültig sein => ggf. einen neuen beantragen.
-Informieren über Visa- bzw. Aufenthaltsbestimmungen des Gastlandes und rechtzeitiges beantragen falls notwendig – im Fall der Schweiz war (als EU-Staatsbürger) erst eine Meldung beim „Umzug“ bei der zuständigen Einwohnerkontrolle mit gleichzeitigem Antrag für eine Aufenthaltsbewilligung (in meinem Fall mit Arbeitserlaubnis über 15h/Woche) nötig.
-Definieren der Anreise (Flug, Zug, Auto etc) und klären der Einreisebestimmungen.
-Finden einer geeigneten Unterkunft: Recherche im Internet oder Inanspruchnahme von Angeboten der Gasthochschule.
-Eine Krankenversicherung haben, die auch im Ausland gültig ist. In meinem Fall war aufgrund meiner Berufstätigkeit im Gastland eine Schweizer Krankenversicherung notwendig.
-Recherche über Währung und Zahlungsmöglichkeiten im Gastland – Ausreichend Bargeld oder eine passende Karte haben (Spesen!).
-Mobilfunktarif

Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?

Es gab bereits im Vorfeld ein oder zwei Informationsveranstaltungen der Gastinstitution und eine richtige Willkommensveranstaltung direkt vor Ort zu Semesterbeginn. Hier wurden nochmals die wichtigsten Dinge besprochen/erklärt sowie Goodies ausgeteilt und zu einer anschließenden ESN-Aktion eingeladen. Ich hatte genügend Informationen zu Beginn, jedoch gab es (aufgrund des Double Degrees) auch noch einige Unklarheiten, welche sich erst im Laufe des Semesters geklärt haben.

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft.

Da ich damit dann recht lange gewartet habe bzw. schon recht spät dran war, habe ich letzten Endes doch auf das Angebot der Hochschule zurückgegriffen. Hier hieß es wir würden für etwa 470-530 CHF ein Zimmer in einer 5-Personen WG in einem Studentenwohnheim erhalten. Der Preis war mit etwa 480 CHF für die Schweiz extrem günstig, wobei ich jedoch in einer WG mit 5 weiteren Personen untergebracht wurde (obwohl es auch Wohnungen mit nur 4 oder 5 Zimmern gab). Das Zimmer war mehr als ausreichend groß und die Ausstattung war in Ordnung – jedoch war das Gebäude sowie die Gemeinschaftsräume (Küche, Bad und WC) sehr alt und ungemütlich. Die Mitbewohner waren insofern eine Katastrophe, da es an Ordnung und Hygiene vollständig gemangelt hat – auch nach mehrfachem Daraufhinweisen. Der Standort an sich war an einem Ort mit einem eher schlechten Ruf, jedoch war die Anbindung (2 Minuten bis zu Bahn und Bus) exzellent und die Gemeinde war doch viel besser als der Ruf vermuten ließ.

Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?

Vorkehrungen habe ich eigentlich nicht wirklich getroffen, außer darauf zu schauen etwas Geld auf dem Bankkonto auf die Seite zu legen, da ich wusste, dass ich zu Beginn und Ende Weiterbildungsgeld bekomme und dazwischen 4 Monate lang ohnehin in der Schweiz angestellt bin und in Teilzeit arbeite. Schwierig war es hier eher, dass die Gesamtmiete für die Unterkunft schon im Vorhinein überwiesen werden musste.


Wohnen 480 CHF (im Studentenwohnheim) sowie eine einmalige Kaution von 900 CHF (Gesamtzahlung im Vorhinein notwendig)
Schweizer Krankenversicherung: ca. 150-170 CHF monatlich (aufgrund der Berufstätigkeit in der Schweiz)
Anmeldung Universität (bei Double Degree): 200 CHF
Öffentliche Verkehrsmittel: Halbtax einmalig 120 CHF für ein Jahr (dadurch kostet jedes weitere Öffi-Ticket nur die Hälfte); Monatsticket der lokalen Verkehrsbetriebe 61 CHF; Ticket für die Fahrten zu den Vorlesungen in Zürich: 25 CHF hin und retour – 1 bis 2 mal pro Woche
Verpflegung ca. 400 CHF
Mobilfunk 10 CHF/Mo

Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?

Die Schweiz ist ein wunderschönes Land mit unzähligen sehenswerten Bergen, Seen und Städten. Es gibt sehr viele Möglichkeiten zum Wandern sowie für den Wintersport. In Städten gibt es einige kulturelle Veranstaltungen. Das Land an sich ist (vor allem dem Westen von) Österreich schon recht ähnlich, wobei es teilweise dennoch (auch kulturell) sehr große Unterschiede gibt. Die Schweizer Küche ist hervorragend, aber ja auch bei uns sehr bekannt und präsent. Die Schweiz hat viele eigene Traditionen und Bräuche, ist aber auch technologisch sehr fortschrittlich. Die SchweizerInnen sind eher verschlossen und unnahbar, dementsprechend kann es auch schwieriger werden unter den StudienkollegInnen FreundInnen zu finden – ich habe jedoch durch meine Arbeit viel Kontakt mit SchweizerInnen gehabt und dann auch Freundschaften schließen können. Weitere Besonderheiten an dem Land sind die sehr direkte Demokratie und die Unabhängigkeit von anderen Nationen. Sehr präsent war auch immer wieder das Militär.

Wie würden Sie das Studium beschreiben?

Es gibt einige verschiedene Studienprofile und die Lehrveranstaltungen können in Absprache mit dem eigenen Betreuer (jeder Studierende erhält einen Betreuer, welcher hierbei unterstützt, sowie die Projekt- und Masterarbeit betreut) selbst ausgewählt werden. Es gibt hier Empfehlungen je nach Studienprofil, aber die Möglichkeiten sind sehr vielfältig.
Einige Studieninhalte sind anspruchsvoll – der Großteil ist auch auf die Praxis ausgerichtet. Durch die Projektarbeit hat man (meist) eine enge Zusammenarbeit mit einem Unternehmen. Die Struktur und Organisation vom Studium sind sehr transparent und es ist meist recht einfach Informationen zu finden bzw. zu erhalten. Das Bibliotheksangebot ist auch sehr vielfältig.
Die Unterrichtseinheiten basieren ja nach Art des Moduls auf Präsenz- oder Online-Vorträgen, wobei eigentlich immer in einen Theorie- und einen Tutorien-Teil unterteilt wird. Die Lehrenden (und Betreuer) sind sehr leicht zu erreichen und geben bei Fragen gerne Auskunft.

Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?
  • Sprachkenntnisse: Da es ständig präsent war, konnte ich mein Englisch weiter verbessern. Ebenso habe ich nach einem Ausflug in den italienischsprachigen Teil der Schweiz wieder etwas angefangen Italienisch zu lernen.
  • Interkulturelle Fähigkeiten: Ich habe gelernt mehr Rücksicht darauf zu nehmen, wo jemand herkommt bzw. welchen kulturellen Hintergrund er oder sie hat. Je nach dem kann es erhebliche Unterschiede der Auffassung bei verschiedensten Dingen geben.
  • Ich denke ich wurde noch selbstständiger und selbstbewusster, da ich im Ausland (mehr oder weniger) auf mich alleine gestellt war.
  • Fachlich konnte ich mich auch sehr stark weiterentwickeln, da ich zwar im gleichen Konzern, aber in einer komplett anderen Abteilung in einer anderen Ländergesellschaft arbeiten durfte.
Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthalts?

Es fällt mir schwer das auf eine Erfahrung zu reduzieren, aber ganz allgemein würde ich sagen, die Möglichkeit mich beruflich weiterzuentwickeln bzw. einen guten Grundstein dafür zu legen sowie ein großes Netzwerk mit verschiedensten Leuten aus unterschiedlichen Ländern zu schaffen. Weiters konnte ich einige Freundschaften schließen und auch weiter stärken. Weiters natürlich all die schönen Ausflüge und gemeinsamen Momente in einem für mich bis zum Beginn des Auslandsaufenthaltes fremden Land.