Fiona

  • BSc Wirtschaftsinformatik
  • Sofia, Bulgarien
  • Auslandssemester
  • Technical University Sofia
  • Wintersemester 2022/2023
Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet? Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

Ich habe alle Dokumente vorbereitet und mich über die Gasthochschule informiert. Ich bin auch im Vorfeld schon mit der Gasthochschule in Kontakt gewesen, um das Learning Agreement fertigzustellen. Über Facebook Foren und (da ich Bulgarisch spreche) auch über Landesinterne-Webseiten habe ich mich darüber informiert, wo und wie man wohnen kann. Zusätzlich habe ich einen Studenten über das International Office kontaktiert, welcher schon vor mir ein Auslandssemester in Sofia absolviert hat.

Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?

Auf der TU-Sofia gab es einen offiziellen Semesterstart mit einigen Reden vom Universitätsvorsitz, aber leider nur auf Bulgarisch. Für Austauschstudierende gab es keine Willkommensveranstaltung o.Ä., auf der Hauptuniversität Sofia gibt es aber weitaus mehr Austauschstudierende also ist es möglicherweise dort anders. Das International-Office-Büro ist nicht ganz einfach zu finden, die Nummer steht aber auf der TU-Website und die Nummern setzten sich immer aus „Block“, „Stockwerk“ und „Türnummer“ d.h. 2310 ist Block 2, 3. Stock, Tür 10.

Wie war das Studium an der Gasthochschule?

Der Kontakt mit dem International Office der TU-Sofia war leider manchmal etwas langsam und unorganisiert, ich kam dann aber auf die Deutsche Fakultät (FDIBA) dort wurden dann meine Kurse mit denen vom FH Technikum abgeglichen und ich bekam meine Kurszuteilung. An der Uni selbst ist alles sehr günstig und leistbar für Studierende, es gibt eine Mensa in der man um umgerechnet 2€ ein Menü bekommt und eine Bücherei in der man sehr gut lernen kann.

Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?

In Bulgarien gibt es extrem viel schöne Natur, es gibt Gebirge, auch nahe Sofia, das Meer und schöne Seen. Die Kultur ist vielfältig und viele Traditionen werden bis heute noch gelebt, wie z.B. das Tanzen der Volkstänze, welche sehr einfach zu lernen sind. Sofia ist eine moderne Stadt mit einem schönen Stadtkern, durch viele verschiedene Einflüsse über die Jahrtausende gibt es kulturell vieles zu erkunden, z.B. die vielen römischen Ausgrabungen im Zentrum der Stadt. Auch andere große Städte Bulgariens haben viel zu bieten, z.B. Varna am Meer und Plovdiv mit seinem historischen Stadtzentrum. Ich empfehle jedem, bei Veranstaltungen von dem ESN teilzunehmen.

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Ich habe eine ganze Wohnung gemietet in Sofia, da ich Verwandte in Bulgarien habe, würde ich für ein Semester allerdings nicht empfehlen. Was gut funktioniert, neben den normalen Studentenwohnheimen, welche man von der Uni zugeteilt bekommt, sind WGs, die man über Facebook-Gruppen oder die ESN-Whatsappgruppe finden kann. Airbnb ist auch eine Option.

Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?

Die Studentenwohnheime kosten nur 50€ im Monat, mit den billigen Mensen für Essen an der Uni kann man sehr günstig leben. Die Lebensmittel in Bulgarien sind aber auch in den Supermärkten um einiges günstiger als in Österreich. Für ein WG-Zimmer im Stadtzentrum zahlt man 250-350€ pro Monat, da ist aber oftmals schon alles mit einberechnet. Öffentliche Verkehrsmittel, sowohl in Sofia als auch für weitere Strecken sind ebenfalls sehr günstig (Sofia Studentenkarte 10€ pro Monat, Zug Sofia-Plovdiv ca. 5€).

Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?

Meine Selbstorganisation hat sich verbessert, da es doch viel zu organisieren gibt. Auch kann ich mich jetzt leichter an neuen Orten zurecht finden. Ich konnte während des Aufenthalts meine Bulgarisch- und Englischkenntnisse verbessern, da ich in beiden Sprachen viel gesprochen habe. Während meines Studiums habe ich auch einige neue Fachbereiche kennengelernt, mit denen ich vorher noch keinen Kontakt hatte.

Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen während Ihres Auslandsaufenthaltes verändert?

Ich bin sehr viel offener geworden. Man lernt auch die andere Seite kennen von „wie ist es der Ausländer zu sein“, was zumindest meinen Blick auf Menschen in Österreich, welche aus dem Ausland kommen stark verändert hat. Über das ESN-Netzwerk lernt man Menschen aus aller Welt kennen und das ist sehr spannend, man kann Freunde aus den verschiedensten Regionen von Europa finden. Mir hat es viel gebracht, diese Erfahrung einmal gemacht zu haben.