Sarah
Graduiertenpraktikum
- MSc Gesundheits- und Rehabilitationstechnik
- Göteborg, Schweden
- Praktikum
- Chalmers Tekniska Högskola
- Studienjahr 2023/2024
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Wie haben Sie Ihre Praktikumsstelle gefunden? Wie haben Sie sich dafür beworben? Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet?
Den Kontakt zur Praktikumsstelle hatte freundlicherweise ein ehemaliger Kollege und Lektor von mir noch während des Masterstudiums hergestellt.
Daraufhin konnt ich meine Bewerbungsunterlagen senden, und wurde zu einem sehr netten Zoom-Gespräch eingeladen. Die Zusage kam dann auch sehr schnell, und die Beantragung für das Erasmus+ Stipendium verlief auch problemlos – von beiden Seiten wurden die Dokumente schnell bearbeitet.
Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?
Von Österreich aus habe ich mich noch um die gesetzliche Kranken- sowie eine private Unfall- und Haftpflichtversicherung gekümmert. Da Schweden Mitglied in der europäischen Union ist, war kein Visum nötig. Empfehlenswert ist es trotzdem den Reisepass als Ausweisdokument dabei zuhaben (anstatt “nur” den Personalausweis), da an öffentlichen Ämtern wie zB bei der Post der Perso nicht immer mit deren System kompatibel ist.
Ich kann auch empfehlen die ID-Austria aktiviert zu haben, damit man beispielsweise Wahlkarten für die Briefwahl online beantragen kann.
In Schweden ist Bargeld mittlerweile eine Sache der Vergangenheit – alles wird mit Karte oder “Swish” bezahlt. Dementsprechend ist es fast unumgänglich eine Kreditkarte zu haben – entweder bei eurer Bank zuhause oder die Online-Bank Revolut ist bei Internationals auch sehr beliebt gewesen.
Die Unterkunft hatte ich über die Plattform “Blocket” auch bereits von Österreich aus gefunden.
Wie wurden Sie von der Firma begrüßt, eingeschult und willkommen geheißen?
Ich wurde von derselben Mitarbeiterin, welche die vorherige Kommunikation und das Bewerbungsgespäch durchgeführt hatte, willkommen geheißen. Die ersten Tage waren von Fototerminen, Einschulungdokumenten, Account erstellen etc. geprägt.
Da der Institutsleiter zu dem Zeitpunkt bereits entlassen war, stellte sich schnell die Frage der Zuständigkeit für die Unterschriften am LA – dies wurde aber von Fr. Kraus sehr unkompliziert gelöst.
Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft
Nach einer Wohnung habe ich auf “Blocket” – dem schwedischen “Willhaben” gesucht (leider ist Blocket seit 01.06.2024 nicht mehr ohne Personnummer nutzbar). Ich hatte Glück und hab eine super liebe Vermieterin gefunden, welche eines Ihrer Zimmer für 7 Monate vermietet hatte, während sie in Jönköping ihr Studium fertig gestellt hat. Das Zimmer in der Wohnung mit zwei Balkonen, geteilter Küche und Wohnzimmer, aber eigenem Badezimmer kostete etwa 370 – 400 €, je nach Wechselkurs.
Ich wohnte auf der Insel Hisingen, im Norden der Stadt und war dort gut an das Öffi – und Fahrradwegenetz der Stadt angeschlossen (ca 15-25 Minuten zum Zentrum).
Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?
Ich habe bereits während des Masterstudiums an der FH Technikum in Teilzeit als Laboratin im Department Life Siences gearbeitet, und konnte mir so einen finanziellen Puffer ansparen.
Die Lebenshaltungskosten habe ich als ähnlich zu jenen in Österreich empfunden (exklusive Alkhohol, der ist in Schweden natürlich etwas teurer) – monatliche Kosten waren etwa: Miete ca 400€, Lebensmittel 200-300€ (mit auswärts Essen), Transport 70€, Freizeit 200€ (mit Reisen nach Malmö, Oslo, Stockholm, Halmstad).
Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?
Der Winter war etwas deprimierend, da die Tage unglaublich kurz (Sonnenuntergang um ca 15:30 im Dezember) und oft komplett verregnet sind. Aber die Tage an denen schönes Wetter ist, sind dann umso schöner.
Sobald der Frühling kam, merkte man richtig wie viel offener und gesprächiger die Schweden wurden. Wer im Sommersemester hier ist sollte sich die Cortegé und Valburg-Feier am 30. April definitiv nicht entgehen lassen! Die Boulderhalle meine Vertrauens – Backa Boulder – verantstaltet nun im Sommer auch regelmäßig gemeinsames Outdoor-Bouldern, was auf den Schäreninslen ziemlich spekatulär ist.
Auch sollte man die Nähe zu Malmö, Oslo und Stockholm für den ein oder anderen Ausflug nutzen. Mit Zug oder Bus sind die Städte relativ schnell erreichbar – jeweils ca 3-3,5 Stunden.
Wie würden Sie das Praktikum beschreiben?
Wir Praktikanten arbeiteten in einem großen Office mit 6 Arbeitplätzen – first come first serve. Die meisten Kolleginnen arbeiteten klassich 9 to 5, aber die Arbeitszeiten waren sehr felxibel. Es bestand auch die Möglichkeit zum gelegentlichen Homeoffice.
Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?
Ich konnte meine Programmierkenntnisse, Protytping, und PCB-Assembly sowie Problemlösungsfähigkeiten und Kommunikation im interkulturellen Kontext verbessern.
Durch die internationalen Kolleg:innen lernte ich auch viel neues kennen, und wir konnnten alle unser konversationelles Englisch verbessern.
Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Nach Verlängerung meines Praktikums (unabhängig des Erasmus+ Stipendiums), war es sehr schwierig eine neue Wohung zu finden. Kurze Zeit später wurde auch die Authentifizierung für Blocket geändert, sodass diese nur noch mit Personnummer nutzbar ist.
Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Am 10. Mai konnte ich in einem Naturschutzgebiet etwa 1 Autostunde nödlich von Göteborg die Aurora Borealis beobachten. Das war ein unglaubliches Erlebnis! (Vorallem da ich das einzige Mal im Winter – Dezember 2023- verschlief, und innerlich schon aufgegeben hatte xD)
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