Michael
- BSc Mechatronik/Robotik
- Loughborough, Großbritannien
- Auslandssemester
- Loughborough University
- Sommersemester 2022/2023
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Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet?
Viel muss man sich nicht vorbereiten, je nach dem ob man die Sprache schon spricht oder nicht. Die Erasmus+ Bürokratie ist leider sehr zach aber da muss man durch. Mit der LV Auswahl auch sehr vorsichtig umgehen! Lieber leichtere Sachen nehmen, die eventuell nicht so interessant sind. Es ist schwierig, einen guten Mittelweg zu finden.
Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?
Auf der Loughborough University gab es in der ersten Woche zwei Kennenlernevents (zumindest für die technische Fakultät) und das wars leider. Man ist in den ersten zwei Wochen deshalb schon sehr verloren. Ich empfehle bei diesen Kennenlernevents so viele Leute wie möglich anzusprechen. Alle wollen Kontakte knüpfen und Leute kennenlernen! Außerdem gibts in Loughborough auch einige Societies (https://lsu.co.uk/societies/list), wo man am Anfang gut Anschluss finden kann. Und sonst einfach nachfragen. Engländer sind meistens sehr hilfsbereit (nicht so wie oft bei uns in Wien haha).
Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft
Ich war in der Harry French Hall, gezahlt habe ich dafür 2 530 pounds (ungefähr 3000€). Also es ist leider wirklich teuer. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht das self-catered (also Studentenheime, in denen das Essen nicht dabei ist) accomodations auf jedenfall besser sind. Es kostet weniger, man wird ein bisschen eigenständig und vorallem: Viele Freunde, die catered waren, haben oft das Essen verpasst. Sprich, man zahlt für Essen und bekommt es dann nicht einmal.
Natürlich ist das nur meine eigene Meinung, aber die besten Halls waren:
- Harry French (leider weit weg von technischer Fakultät, aber dafür näher zu Stadt und zum Supermarkt, es gibt einen großen Gemeinschaftsraum)
- Falk-Egg (von der Ausstattung und von den Leuten sehr stark + billigste Hall, kann natürlich auch einfach Glück sein, aber sicher keine schlechte Wahl)
- William Morris (od Billmo) (auch Nahe an Supermärkten, näher bei der Uni UND es gibt einen Studyroom der nice ist)
Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?
Die Erasmus+ Förderung deckt leider wirklich nur die Miete. Einkaufen bin ich immer zu Lidl gegangen und habe oft selbst gekocht. England ist einfach teuer! Man kann aber manchmal noch zusätzliche Stipendien beantragen, hierfür einfach im International Office nachfragen, ob es geht. Wäsche waschen kostet leider was! Aber es gibt einen Trick (zumindest bei Billmo und Harry French) das Internet abdrehen, dann bei der Waschmaschine auf Start drücken (Achtung man muss das schnell hintereinander machen) –> dann wird kein Geld abgebucht und man spart sich doch einiges an Geld. Hol dir Revolt! Bargeld braucht man in England wirklich NIE!
Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?
England ist doch recht anders zu Zentraleuropa. Leute sind viel freundlicher! Dafür gibt es außer Guinness und Fußball nicht mega die Kultur. Essenskultur wie in Österreich gibt es zum Beispiel garnicht. Um Freizeitaktivitäten bemüht sich die Uni extrem. Es gibt viele Societies und viele Sportvereine. Ich zum Beispiel war bei der Mountaineering Society, wo wir klettern waren. Wenn man aber erst im Sommersemester dazustößt, ist es relativ schwierig Anschluss zu finden. Kommt aber auch voll auf den Club an.
Wie würden Sie das Studium beschreiben?
Anders als in Österreich. Noten sind dort viel wichtiger. Bei mir hat man 40% gebraucht um ECTS (oder in UK credits) zu erhalten. Die Lektoren sind oft sehr inspirierend und gehen sehr auf einen ein. Ich glaube weniger Modules mit mehr ECTS sind besser und man sollte wirklich darauf schauen, dass man alle Prüfungen besteht. Das ist aber im Grunde auf jeden Fall machbar!
Haben Sie Tipps was noch zu beachten ist?
Die bereits oben genannten: Revolt, der Waschmaschinen Trick in manchen Halls.
In England Reisen: Entweder man gönnt sich eine Zugkarte die wie die Vorteilskarte in Österreich ist –> Problem Züge sind sehr teuer leider. Deshalb mein Tipp: einfach Bussystem nutzen. National express, Megabus und Flixbus funktionieren super dort.
Die ersten Wochen muss man sehr sozial sein und viel unternehmen. Dann lernt man schon Leute kennen.
Tesco ist gut um Küchensachen zu kaufen, Lidl gut um so einzukaufen, am Ende vom Semester kann man Sachen spenden (od man holt sich ein extra Koffer und nimmt alles wieder mit, wie ich haha)
Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Die Erasmus Bürokratie – irgendwie muss man 1000 mal alles unterschreiben. Das ist leider mega zach aber es zahlt sich aus. Und während des Aufenthalts eig die ersten zwei Wochen socializen und dann findet man eh Freunde. Und die Prüfungswoche war bei mir ziemlich zach, aber das war auch einfach leider Pech für mich.
Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Die Erfahrung, dass ich ein anderes Leben, welches anders aber auch sehr lebenswert ist, eig überall auf der Welt aufbauen kann. Nur wenn ich will. Österreich ist nicht das Ende vom Tellerrand und es gibt viel mehr interessante Dinge draußen. Seek discomfort!