Klara
- BSc Maschinenbau
- Rovaniemi, Finnland
- Praktikum
- Lapland University of Applied Sciences
- Sommersemester 2023/2024
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Wie haben Sie Ihre Praktikumsstelle gefunden? Wie haben Sie sich dafür beworben? Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet?
Die Uni an der ich das Praktikum gemacht habe, ist bereits seit längerem eine Kooperation. Zum ersten Mal habe ich davon gehört, wie ein Vortragender an der FH Technikum Wien kurz die Uni vorgestellt hat. Aufgrund der Kooperation habe ich mich beim Studiengangsleiter mit einem Bewerbungsschreiben für die Stelle beworben. Nach der Annahme hat sich ein Student der FH Technikum Wien, der bereits dort war, kurz mit mir online zusammengesetzt und mir meine Fragen beantwortet und allgemeine Tipps gegeben. Das hat mir geholfen.
Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?
Bei Mobility Online war eigentlich alles dabei. Zusätzlich dazu habe ich mich bei der Uni für einen Wohnplatz beworben. Da die Uni bei der Wohnungssuche hilft, war das kein Problem. Selbst als ich 5 Tage vor dem Flug erfahren habe, dass meine Wohnung einen Insektenbefall hat, ist innerhalb von 24h eine Wohnung für mich gefunden worden. Den Flug habe ich 3 Monate im voraus gebucht und dann kurzfristig (1 Woche vor dem Flug) wenn einem angekündigten Streik der Fluglinie um 2 Tage nach vor verschoben.
Wie wurden Sie von der Firma begrüßt, eingeschult und willkommen geheißen?
Da ich eine Kontaktperson von der Uni hatte, war es seelisch sehr entlastend. Die Willkommensveranstaltung hat einen Tag gedauert, was schaffbar war, aber ein wenig stressig. Aufgrund der kleinen Menge an Austauschstudenten ist man gleich in eine Gemeinschaft aufgenommen worden. Man hat auf andere zugehen müssen und das Mittagsessen war der Hauptgrund sozial mit anderen Austauschstudenten zu interagieren, selbst wenn ich den Weg zur Uni bei -25°C und 45min nicht immer gemacht habe. Die Infos sind meistens über die kleine Whatsappgruppe problemlos weitergegeben worden, auch untereinander.
Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft
Anfangs war ich etwas unzufrieden, aufgrund vom Preis/ Leistungsverhältnis und weil die Wohnung leicht schmutzig war. Nach dem Putzen der ganzen Wohnung habe ich meine Koffer auspacken können. Da die Einzimmerwohnung genug für mich war, war Gott-sei-Dank die Putzerei nach einem Tag vorbei. Das Willkommensgeschenk/ Survival Kit hat mich am ersten Tag gesättigt. (->Das war TOP!!) Nach einem Monat habe ich mich auch an den Preis gewöhnt gehabt. (Alles etwas teurer). Wohnungslage war gut – sehr gut.
Alles in der Ortschaft war etwas auseinandergelegen. Fußgänge zur Uni oder zu größeren Supermärkten haben bis Mitte März aufgrund vom Schneefall bis zu 45 min gedauert. Danach mit dem Fahrrad ca 25min. Im Mai wie der Schnee weggetaut war 10 min.
Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?
Wohnungskosten für Einzimmerwohnungen waren zwischen 400 – 500 €. Erste Wohnung ohne Backofen, mit Herdplatte im Zentrum -> 430€/Monat
Wegen Insektenbefall die zweite Wohnung noch vor dem Aufenthalt bekommen. Diese war 480€/Monat zwischen Zentrum und Uni
Lebensmittelkosten und Essen waren ca 350€/ Monat
Großteils an der Uni gegessen, da dort verbilligtes Mensaessen war. (3-5€/ Tag)
Der erste Monat war ca 100 -150€ teurer da mir Notwendigkeiten im Haushalt gefehlt haben. z.B. Toilettenpapier, Handseife, Putzmittel, Salz & Pfeffer, Tees, Öl, Taschentücher,…
Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?
Bis Mai schlafen die Finnen gefühlt. 😉
Typische Freizeitaktivitäten sind Langlauf, Pubquiz am Mittwoch, kleinerer Spielrunden mit anderen Austauschstudenten (z.b. UNO, Rummy, Kartenspiele…), Fitnesscenter in der Uni, Häkeln, Aufnäher für Studentenoverall sammeln und aufnähen, Filmabende bei Austauschstudenten, diverse Spiele/ Tätigkeiten durch die dortige Hochschülerschaft veranstaltet (Ziemlich viele und interessante!!), Spaziergänge ab April, Party machen
Wie würden Sie das Praktikum beschreiben?
Gute Betreuung: Man konnte alle möglichen Fragen stellen und sie wurden hilfreich beantwortet
Die Uni war gut erreichbar, allerdings nicht öffentlich.
Ich habe mich mit meinem Betreuer dort abgestimmt, was passt und was nicht passt.
Offene und wertschätzende Kommunikation und selbständiger Handlungsspielraum haben mir ausgezeichnet gefallen
Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?
Zielsicherheit, Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten, offenere Kommunikation, mir meiner eigenen Ziele und Werte bewusster geworden und dadurch ausgeglichener geworden, Englische Sprachkenntnisse aufgebessert, Fähigkeiten im 3D Druck vertieft und neue Fähigkeiten im 3D Scan erworben
Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen durch Ihren Auslandsaufenthalt verändert?
Ich bin offene, zielstrebiger und lockerer geworden. Ich habe mir meine unterbewusste Angst vor dem Neuen genommen. Da ich meistens Situationen im Vorhinein zu viel überdenke und jetzt schneller handele.
Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Eine große Unsicherheit auf was man sich vorbereiten war immer da. Am besten mit der Zeit gelöst und mit einem finanziellen Polster. Manchmal habe ich mich von der Heim FH etwas verloren gefühlt, sowohl in der Vorbereitung auf den Aufenthalt als auch während dem Aufenthalt. Eine persönliche Mail vonseiten der FH hätte da vielleicht etwas geändert.
Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Freiheit & Selbständigkeit!! Entscheidungsfreiheit in der Bachelorarbeit (Was, Wo, Wann zu tun ist), Alleine Wohnen und auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen.
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