Selina
- BSc Wirtschaftsinformatik
- Madrid, Spanien
- Auslandssemester
- University Carlos III of Madrid
- Wintersemester 2024/2025

Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet? Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?
Zuallererst habe ich mich über die Gastuniversität informiert und mir Eindrücke geholt. Ich habe mir die möglichen Fächer, welche ich absolvieren könnte, angeguckt und mir einige herausgeschrieben. Danach ging es schon los mit Unterkunftssuche. Hier habe ich hauptsächlich die App “idealista” verwendet, da sie mir auch von einem Freund aus Spanien empfohlen wurde.
Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?
Bei der Gasthochschule gab es gleich am ersten Tag einen Welcome Day, welcher sehr gut aufgebaut wurde. Wir erfuhren sehr viel über das kommende Semester, über Angebote an der Universität (wie z.B. Sportclubs) und es gab sogar eine kleine Show von Studenten, um uns die Kultur näher zu bringen. Abschließend bekamen wir auch noch – typisch für Spanien – Churros mit Schokoladensauce. Wir erhielten Infos, wie man bei Programmen speziell für Auslandsstudenten teilnehmen kann.
Wie war das Studium an der Gasthochschule?
Das Studium an der Gasthochschule war gut organisiert, man hatte nach Beginn des Semesters etwa 1-2 Wochen Zeit, sich die gewählten Kurse anzusehen und ggfs. noch zu ändern. Allerdings war die Teilnehmeranzahl begrenzt, wodurch es auch für mich zu einer Herausforderung kam. Es gibt viele gute Angebote an Fächern, allerdings muss man sehr stark darauf achten, dass man diese so wählt, um keine Überschneidungen zu haben UND um auf die 30 ECTs zu kommen. Im Gegensatz zur FH Technikum ist der Ablauf etwas anders und für mich war es eine große Umstellung.
Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?
Das Land kann ich sehr empfehlen, speziell Studieren in Madrid. Man findet super schnell Anschluss und die Stadt ist sehr sauber. Dadurch, dass Madrid so zentral ist, hat man perfekte Anbindungen zu anderen (Groß-)Städten. Die Menschen sind sehr lebensfroh und aufgeschlossen und man sieht fast täglich Paare mitten auf der Straße tanzen oder Livemusik.
Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft
Mit der Wohnungssuche habe ich mir länger Zeit gelassen, um etwas optimales zu finden. Ich habe dabei darauf geachtet, dass meine Unterkunft im Zentrum ist (das würde ich jedem empfehlen) und ich eine gute Anbindung zur Gastuniversität habe, da es drei Campus gibt, welche außerhalb liegen. Ich habe nähe des Hauptbahnhofs Atocha gelebt, ohne davor zu wissen, welch gute Lage ich glücklicherweise erwischt habe. Meine Unterkunft habe ich über idealista gefunden, mit sechs Zimmer insgesamt und wir waren per Zufall eine reine Mädls-WG. Die Wohnung war voll ausgestattet und man hatte alles was man braucht.
Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?
Das meiste Geld benötigte ich für die Unterkunft, da ich im WS war, waren die Kosten um einiges höher als für einen Aufenthalt im Sommersemester. Dadurch habe ich mit Strom und Gas 750€ gezahlt, was schon sehr hoch ist, also man findet definitiv günstigeres, aber dafür mit anderen Umständen (kleineres Zimmer, mehr Mitbewohner, nicht so zentrale Lage, …). Lebensmitteleinkauf ist im Vergleich zu Österreich super günstig. Ich habe durchschnittlich ca. 20€ bezahlt, und damit kam ich über eine Woche aus mit 2-3x Essen am Tag. Ansonsten gibt es coole Lokale wo man um 1-2€ Tapas bekommt und auch die Getränke sind günstig. Museen sind zu gewissen Zeiten für Studenten sogar gratis.
Haben Sie Tipps was noch zu beachten ist?
Für Spanien würde ich bei der Wohnungssuche früh anfangen und immer ein Videotelefonat für eine Besichtigung der Unterkunft einplanen, da es häufig Scamfälle gibt. In Madrid kann man sich dann vor Ort oder online eine personalisierte Karte holen, mit der man mit alles öffentlichen Verkehrsmittel durch Madrid und rund um Madrid für nur 8€ im Monat fahren kann. Ansonsten empfiehlt es sich, sich über die Angebote für Erasmusstudenten zu integrieren, die haben echt super coole Aktivitäten.
Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?
Ich bin auf jeden Fall aufgeschlossener geworden und viel offener um neue Bekanntschaften/Freunde zu gewinnen. Dadurch, dass ich großteils nur in Englisch kommuniziert habe, fühle ich mich viel sicherer und selbstbewusster die Sprache zu verstehen/sprechen. Fachlich habe ich bessere Qualifikationen im Bereich der Programmierung mitnehmen können. All in All hat mir diese Erfahrung sehr viel persönlich als auch fachlich geholfen und ich würde definitiv nochmals an einem Erasmus+ Programm oder Auslandsaufenthalt teilnehmen.
Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen während Ihres Auslandsaufenthaltes verändert?
Ich bin weltoffener geworden und habe vieles über Kultur in Spanien, aber auch über andere Länder erfahren, da man mit vielen verschiedenen Nationalitäten zusammenkommt. Für mich hat der Auslandsaufenthalt Neugier für einen Aufenthalt in anderen Ländern geweckt und ich kann mir beruflich auch sehr gut vorstellen, einen internationalen Job anzunehmen mit Reisebereitschaft oder Sitz im Ausland.
Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Anfangs fühlte ich mich auch sehr unsicher mit der Bewerbung und allen organisatorischen, auch der ganze Papierkram den man erledigen muss ist etwas kompliziert. Die größte Herausforderung war definitiv die Unterkunftssuche, aber auch die Fächerwahl.
Bei mir lief die Registrierung für die Fächer folgendermaßen ab:
Man erhielt eine neue E-Mail Adresse von der Gastuniversität und kurz vor Beginn, konnte man sich für die Kurse registrieren. Allerdings, gab es hier scheinbar mehrere Gruppen zu verschiedenen Zeiten, wo die Registrierung geöffnet wurde (vermutlich, dass das System nicht überfordert ist). Leider, habe ich dadurch auch 2 Wunschfächer nicht bekommen, da alle Teilnehmerplätze dann schon belegt waren. Deshalb empfiehlt es sich sehr, vorab alternativ Kurse sich herauszuschreiben, um ggfs. auf solche Umstände reagieren zu können.
Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Meine positivste Erfahrung während des Auslandsaufenthaltes war, dass ich super liebe Leute kennenlernen durfte und sich auch langfristige Freundschaften entwickelt haben. Die Erfahrung an sich, in einem anderen Land leben zu dürfen, unabhängig vom Alltag in Österreich zu sein und neue Eindrücke zu sammeln, war für mich unter anderem das positivste.
