Jawad

  • BSc Biomedical Engineering
  • Seoul, Südkorea
  • Auslandssemester
  • Korea University
  • Wintersemester 2024/2025
Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet?

Um mich auf meinen Auslandsaufenthalt vorzubereiten, habe ich zunächst die Bewerbungsanforderungen der Partneruniversität sorgfältig geprüft und alle benötigten Dokumente rechtzeitig zusammengestellt. Dazu gehörten Motivationsschreiben und offizielle Transkripte meiner bisherigen Studienleistungen. Nachdem ich meine Bewerbung eingereicht hatte, habe ich regelmäßig den Status überwacht und Rückfragen schnell geklärt.

Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

Für meinen Auslandsaufenthalt benötigte ich ein Studentenvisum, das die Botschaft nach strenger Kontrolle aller Unterlagen ausstellte. Mein Reisepass wurde für etwa 10 Werktage einbehalten, weshalb ein Personalausweis praktisch war, falls ich innerhalb Europas verreisen musste.

Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?

Die Gastinstitution hat uns am 29.08., vor Semesterbeginn, mit einem Welcome Day begrüßt. Während dieser Veranstaltung wurde uns der gesamte Campus sowie alle wichtigen Gebäude und Anlaufstellen gezeigt. Zudem haben wir unsere Studentenausweise erhalten, was den Start erleichterte.

Wir wurden in Gruppen eingeteilt, wobei jede Gruppe von einem Buddy begleitet wurde. Dieser stand uns bei Fragen und Anliegen zur Verfügung und hat uns den Einstieg erleichtert. Die Organisation war insgesamt sehr hilfreich, und ich hatte alle notwendigen Informationen für die ersten Wochen.

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

In Seoul muss man sich bewusst sein, dass die Wohnungssuche aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte eine Herausforderung sein kann. Es gibt verschiedene Optionen wie Studioapartments, Goshiwons oder WGs.

Goshiwons beginnen bei 200–300 €/Monat und sind etwa 5–9 m² groß. Sie bieten ein Bett, einen Schreibtisch, eine Toilette und manchmal ein gemeinsames Bad, Waschmaschinen und eine Küche. Studioapartments und andere Unterkünfte kosten meist zwischen 400–600 €/Monat, je nach Größe, Ausstattung und Standort. Eine gute Planung und frühzeitige Suche sind wichtig, um die passende Unterkunft zu finden.

Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?

Vor meinem Auslandssemester habe ich Vollzeit gearbeitet und viel Geld gespart. Zusätzlich erhielt ich Unterstützung durch Erasmus und eine Förderung.

Die monatlichen Lebenshaltungskosten lagen im Schnitt bei 800–900 €. Dazu gehörten 500 € Miete, 35 € für die Monatskarte, 10–15 € täglich für Essen sowie 70 € für die Krankenversicherung. Dank meiner finanziellen Planung konnte ich die Kosten gut decken und meinen Aufenthalt sorgenfrei genießen.

Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?

Das Land ist wunderschön und hat unglaublich viel zu bieten. Es gibt zahlreiche kulturell bedeutende Städte sowie beeindruckende Sehenswürdigkeiten, die tief in der Geschichte und Tradition verwurzelt sind. Zudem gibt es viele umfangreiche und günstige Freizeitaktivitäten sowie Reiseziele innerhalb des Landes, die leicht zugänglich und abwechslungsreich sind. Dadurch konnte ich die Kultur hautnah erleben und die Vielfalt des Landes in vollen Zügen genießen.

Wie würden Sie das Studium beschreiben?

Das Studium war ähnlich wie an der Universität organisiert. Man musste sich eigenständig für die Kurse anmelden und sicherstellen, dass man einen Platz bekommt. Andernfalls war es nötig, nach Alternativen zu suchen.

Die Lerninhalte waren auf einem Niveau, das ich zwischen Fachhochschule und Universität einordnen würde. Es gab viel Lernstoff, der auswendig gelernt werden musste, und der Aufwand, alles zu bewältigen, war entsprechend hoch. Insgesamt war es anspruchsvoll, aber eine wertvolle Erfahrung.

Haben Sie Tipps was noch zu beachten ist?

Ein wichtiger Tipp ist, bei den Kursanmeldungen flexibel zu bleiben. Es kann passieren, dass Kurse bereits voll sind, nur auf Koreanisch angeboten werden oder nicht mehr existieren. Daher ist es sinnvoll, alternative Kurse im Voraus einzuplanen.

Zudem sollten Studierende die Anmeldung für die ARC (Alien Registration Card) nicht vergessen, da diese für den Aufenthalt und viele andere administrative Prozesse in Korea notwendig ist. Frühzeitige Planung und Flexibilität helfen, den Auslandsaufenthalt stressfrei zu gestalten

Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?

Während meines Auslandsaufenthalts habe ich grundlegende Kenntnisse in der koreanischen Sprache erworben, die mir einfache Konversationen ermöglichen. Darüber hinaus konnte ich meine interkulturellen Fähigkeiten durch den intensiven Austausch mit Menschen aus verschiedenen Kulturen deutlich erweitern. Fachlich habe ich gelernt, mich in einem neuen akademischen System zurechtzufinden und flexibel auf Herausforderungen zu reagieren. Diese Erfahrungen haben sowohl meine persönliche als auch meine professionelle Entwicklung bereichert.

Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen durch Ihren Auslandsaufenthalt verändert?

Durch meinen Auslandsaufenthalt in Korea habe ich viel über koreanische Werte wie Respekt, Höflichkeit und Gemeinschaftssinn gelernt. Besonders beeindruckt hat mich die hohe Wertschätzung gegenüber Älteren sowie die Bedeutung von Harmonie und Zusammenarbeit in der Gesellschaft. Diese Werte haben mich dazu inspiriert, auch in meinem Alltag mehr Rücksicht auf andere zu nehmen und die Bedeutung von respektvollem Miteinander stärker zu schätzen.

Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Die größte Herausforderung war, alleine zu leben und die Selbstständigkeit im Alltag zu entwickeln. Gerade zu Beginn war es nicht immer einfach, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden und alltägliche Aufgaben selbst zu organisieren. Doch mit der Zeit habe ich mich schnell angepasst und gelernt, die Herausforderungen eigenständig zu meistern. Diese Erfahrung hat meine Selbstständigkeit und Problemlösungsfähigkeiten stark gefördert.

Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Die positivste Erfahrung war definitiv, die neuen Freundschaften zu knüpfen und gemeinsam unvergessliche Erlebnisse zu teilen. Außerdem haben die Reisen durch das Land mir die Möglichkeit gegeben, die Vielfalt und Schönheit der Kultur und Landschaft Koreas hautnah zu erleben. Diese Erinnerungen und Begegnungen sind unbezahlbar und haben meinen Auslandsaufenthalt zu etwas ganz Besonderem gemacht.