Car2Flex
Basierend auf dem Ausblick der Internationalen Energieagentur für Elektrofahrzeuge (EVs) liefert das kontrollierte Laden von EVs einen erhöhten Beitrag der Flexibilitätserbringung für das Energiesystem. Daher können viele Funktionen, die Vorteile für die Energiesysteme bieten, mittels Vehicle-to-Grid-Ansatzes (V2G) angesprochen werden, z.B. Minimierung der Lastspitzen, Verschiebung der Nachfrage. Die V2G-Technologie existiert schon seit geraumer Zeit und ihre Anwendung ist sowohl auf theoretischer Ebene, als auch auf kleinem Implementierungs-Maßstab gut erforscht. Im Falle von Akzeptanz und zusätzlichem wirtschaftlichen Nutzen für die Endnutzer gibt es weniger Erfahrung, insbesondere bei der großflächigen Übertragbarkeit und den Auswirkungen für ein integriertes Energiesystem. Insbesondere die Anwendung von V2G-Strategien in modernen Mobilitätskonzepten wie Car-Sharing ist noch nicht langfristig erprobt.
Das Leitprojekt Car2Flex zeigt in drei unterschiedlichen Use Cases (Sharing, Flotte, Individual) inwieweit der steigende Anteil von Elektromobilität für unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse Privater und Unternehmen in einen gesamtheitlichen systemischen Ansatz integriert werden kann.
In unterschiedlichen Use Cases werden u.a. bidirektionale DC-Ladepunkte (z.B. zur Direktnutzung von PV-Strom), Regelungsalgorithmen für systemdienliche Ladestrategien (z.B. Netz, Energie, Eigenverbrauch, Direktvermarktung), sowie die Integration zwischen Aggregator- und Buchungsplattformen entwickelt. Von Beginn an begleitet werden diese technologischen Entwicklungen durch einen Partizipationsprozess mit den Anwender_innen und relevanten Stakeholdern (z.B. Wohnbauträger, Ladestationsbetreiber).
Die Erkenntnisse aus der Demonstration werden durch eine großflächige Skalierungsanalyse bzgl. Netz- und Erneuerbaren-Ausbau, Nachhaltigkeitsbewertung und Empfehlungen für Regulierung, Normung und Interoperabilität ergänzt.
Durch das Car2Flex Konzept sollen neue wirtschaftliche Anreize – z.B. für den PV Eigenverbrauch, Direktvermarktung von Windanlagen – für den E-Mobilitätssektor umgesetzt werden, somit die steigende Integration erneuerbarer Energien unterstützt werden. Durch die technologische Entwicklung in Car2Flex wird die Flexibilität der Batterien in den E-Fahrzeugen erschlossen und möglichen Nutzern (z.B. Netzbetreibern, Energielieferanten, Anwender_innen) zur Verfügung gestellt. Durch die steigende Digitalisierung können Verbrauchsmuster in der E-Mobilität besser erkannt werden und steigern die Nutzung des Flexibilitätspotenzials. Somit können mit den Anwender_innen in den unterschiedlichen Use Cases kundenzentrierte Lösungen der Mobilitätsnutzung entwickelt werden. V.a. für die definierte Zielgruppe von Wohnbauträgern, Privatpersonen/Fahrzeugnutzer_innen, Car -sharing- und Flotten-Betreibern kann das Car2Flex Konzept neue Dienstleistungskonzepte ermöglichen.
Die Kernergebnisse des Projekts werden in einem „Anforderungskatalog zur organisatorischen Integration von bidirektionalen Ladesäulen in das Energiesystem“ zusammengefasst und für politische Entscheidungsträger (z.B. die Regulierungsbehörde, Länderorganisationen und Ministerien) zugänglich gemacht.
Projektpartner:
- Technische Universität Wien – Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe
- (ESEA) – Leadpartner
- Forschung Burgenland GmbH
- Montanuniversität Leoben –
- Lehrstuhl für Energieverbundtechnik
- FRONIUS INTERNATIONAL GmbH
- AIT Austrian Institute of Technology GmbH
- JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH
- Energie Steiermark AG
- EVN AG
- Salzburg Netz GmbH
- SPECTRA TODAY GmbH
- Energie Burgenland AG
- AED Systems KG
- im-plan-tat Raumplanungs GmbH & Co KG
- ecoplus.Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH
- Schrack Technik Energie GmbH
- Stromnetz Graz GmbH & Co KG
- Niederösterreichische Energie- und Umweltagentur GmbH
- Grazer Energieagentur Ges.m.b.H.
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Kompetenzfeldleiter Resilient Energy Systems
Forschungsschwerpunktverantwortlicher Renewable Energy Systems
Senior Lecturer/Researcher