FIRST – Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 2020

Eine Förderaktion des Klima- und Energiefonds

FIRST – Frugale Innovationen für resiliente Städte

Frugale Innovation stellt einen disruptiven Innovationsprozess dar, der von der Produktion über die Nutzung bis zur Entsorgung eines Produkts oder einer Dienstleistung, nicht nur die individuellen und gesellschaftlichen sondern auch die ökologischen und ökonomischen Kosten zu minimieren versucht. Dieser Innovationsbegriff adressiert somit in der Nachhaltigkeitsdiskussion zur gesamten Supply Chain von (neuen) Produkten und Services nicht nur die herkömmlichen Preis- und Kostendimensionen, sondern auch die sozialen und gesellschaftlichen. Die damit verbundenen Entwicklungs- und Produktionsprozesse sind spezifisch auf lokale Bedürfnisse, verfügbare Ressourcen, den Stand der Technik, und die regionale Nachfrage ausgerichtet. Durch die starke Fokussierung auf die Nutzbarkeit und die aktive Einbindung der Endkund*innen birgt frugale Innovation hohes Potential für eine Demokratisierung der Produktionsprozesse und die soziale Inklusion einkommensschwacher und sozial schlechter gestellter Bevölkerungsgruppen.

Während frugale Innovationsprozesse in Entwicklungsländern mittlerweile erfolgreiche Praxis darstellen stellt ihre Anwendbarkeit, speziell in den urbanen Räumen westlicher Industriestaaten, eine noch ungeklärte Herausforderung dar. Es fehlen Good-Practice Beispiele für erfolgreiche Innovationstransferprozesse, die die Marktregulierungsvoraussetzungen in den Zielländern berücksichtigen und gleichzeitig nationalen und europäischen Nachhaltigkeitsnormen genügen. Darüber hinaus gilt es zu klären wie und welche konkreten frugalen Innovationen die zentralen Probleme urbaner Räume lösen können. Daraus ergibt sich der unmittelbare Bedarf nach einem systematischen und transparenten Bewertungsverfahren, welches frugale Innovationen mit hohem Transferpotential für die österreichischen Städte und Kommunen identifizierbar macht.

Die im Projekt FIRST berücksichtigten Innovationsprozesse sollen dabei die Herausforderungen sozio-ökonomischer Grenzen und Ressourcenverknappung in Chancen umwandeln. Deshalb sollen jene Prozesse identifiziert werden, die sich aufgrund der Festlegung ihrer Produktions- und Verbrauchskapazitäten auf Mikromaßstab auch für die Lösung von Problemen auf Makroebene eignen und gleichzeitig ein höchst-mögliches Maß der Vereinbarkeit der Interessen aller involvierten Stakeholder garantieren. Im Rahmen eines transdisziplinären Vorgehens, basierend auf der aktiven Einbindung externer ExpertInnen aus relevanten Themenfeldern im Rahmen eines Delphi-Prozesses, wird das FIRST-Bewertungsschema entwickelt, welches bestehende Transferprobleme von frugalen Innovationsprozessen identifiziert und den Anpassungsbedarf von potentiell vielversprechenden Good-Practices konkret definiert.

Eckdaten
Renewable Energy Systems
Department Industrial Engineering
FFG
von Juni 2021 bis September 2021
Mag. Daniel Bell
FFG-Logo-FHTW
Klima-Energie-Fonds
Mag. Daniel Bell

Kompetenzfeldleiter Resilient Energy Systems
Forschungsschwerpunktverantwortlicher Renewable Energy Systems
Senior Lecturer/Researcher

+43 1 333 40 77 - 3426daniel.bell@technikum-wien.at