Gebäude und Stadtquartiere

Die Forderung der neuen EU Gebäuderichtlinie nach „Nearly Zero-Energy Buildings“ bis 2020 benötigt eine grundlegende Neuausrichtung der Lehre im Thema der Gebäude- und Stadtquartiere. Neben der Energieversorgung betrifft dies auch die gesamte Frage der Nachhaltigkeit von Gebäuden, d.h. Materialeinsatz, Wohnkomfort, Baubiologie und –ökologie. Zudem ist die NutzerInnenperspektive unter Gender- und Diversity-Aspekten bislang nur wenig in den alltäglichen Gebäude-Planungsprozess eingebunden.

Projektziele

Die FH Technikum Wien möchte

  • die neuen Ansätze der Planung, Optimierung, Umsetzung und Bewertung von Gebäuden und Stadtquartieren praxisnahe und auf aktuellen Forschungsstandard in der Lehre verankern. Grundlegend neu daran ist, dass zukunftsfähige Gebäude Bauteile für die Energiegewinnung und –speicherung nutzen und den Energieverbrauch an das erneuerbare Anbot vor Ort anpassen.
  • Die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden von der Rohstoffgewinnung, Errichtung über Betrieb, Recycling und Entsorgung inklusive der entstehenden Lebenszykluskosten als Basis einer umfassenden Bewertung und Optimierung von Gebäuden heranziehen.
  • NutzerInnenkomfort und AnwenderInnenfreundlichkeit aus Gender Mainstreaming und Diversity – Perspektive als zentrale Eigenschaften von zukunftsfähigen Gebäuden verstanden wissen und zukünftig praxisnahe in Forschung und Lehre einbinden.
  • vor allem in den Bereichen Komfort-Elastizität, Usability, dynamische Simulation von Gebäuden, Anlagen und Stadtquartieren und Lebenszyklusanalysen von Quartieren anwendungsnahe Forschung betreiben und deren Ergebnisse aufbereitet in die Lehre einbinden.

Projektinhalt, Ergebnisse

  • Leuchtturmgebäude und –Stadtquartiere werden detailliert in Energieeffizienz, Komfort, Usability, Gender Mainstreaming (GM) und Diversity Management (DM), Lebenszyklusanalyse (LCA) und -kosten (LCC) über alle Planungsphasen und den realen Betrieb aufbereitet und über das gesamte Curriculum in Lehrveranstaltungen, Übungen, Praktika und Bachelor/Masterarbeiten integriert.
  • Innovative technische und planerische Entwicklungen für Energiegewinnung und Speicherung in Gebäudeteilen, die Integration von erneuerbaren Energietechnologien in den Gebäudekonstruktionen und die Verortung des Gebäudes in Energienetzen (Strom/Wärme/Kälte) werden durch eine konsequent dynamische Modellierung und Integration von Simulationsprogrammen in einem in sich stimmigen SimulationsKit zusammengefasst und optimiert.
  • Die nachhaltige Wirkung von Energieeffizienzmaßnahmen wird durch die Einbeziehung der NutzerInnen möglich: NutzerInnen-Komfort, Usability/AnwenderInnenfreundlichkeit in Gender/Diversity-Perspektive werden als zentrale Anforderung beim Gebäudedesign und im Gebäudebetrieb in Lehre und Forschung etabliert. Ökobilanzen von Baustoffen, Gebäudetechniksystemen und Infrastrukturen im Quartiersbereich werden im Rahmen von Lebenszyklusanalysen (LCA) von Gebäuden und Stadtquartieren systematisch integriert.

Die unterschiedlichen Perspektiven Energieeffizienz – Komfort – Usability in GM und DM-Perspektive – LCA und LCC werden durch umfangreiche Kooperationen mit ExpertInnen, Betroffenen und FH-intern mehrstufig in die Lehre und Forschung eingebunden. 1

Eckdaten
Renewable Energy Systems
Department Industrial Engineering
Stadt Wien
von März 2016 bis Februar 2021
Mag. Daniel Bell
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