Gemeinschaftliche flexible Low-Cost-Energieversorgungskonzepte im sozialen Wohnbau (SocialLowCostFlex)
Ausgangssituation, Problematik und Motivation: Durch die im Rahmen der Energiewende steigende Anzahl dezentraler fluktuierender Energieerzeugungsanlagen steht unser Energiesystem vor komplexen Herausforderungen. Verschiedene systemische Entwicklungen und Modelle bieten hier neue Möglichkeiten diesen auf lokaler oder regionaler Ebene z. B. in Form von Local Energy Communities gemeinsam zu begegnen. Die Umsetzung ist jedoch in der Regel mit erheblichen Kosten verbunden, wodurch einkommensschwächere Bevölkerungsschichten ausgeschlossen werden. Die Energiewende muss jedoch umfassend sein und auch diese Gruppe mit einbeziehen – vor allem in Anbetracht des Potenzials, denn mit rd. 900.000 Wohnungen hat der soziale Wohnbau in Österreich einen Anteil von 24 % am gesamten Wohnungsbestand. Darüber hinaus schlagen die resultierenden Kosten wie z. B. steigende Energiepreise oder Erhöhung von Mietkosten hier besonders stark zu Buche. Aktuelle Lösungen wie z. B. zweckgebundene Heizkostenzuschüsse helfen zwar punktuell den einzelnen Betroffenen, leisten jedoch weder für die Betroffenen noch zur Energiewende einen nachhaltigen Beitrag. Um dieses Potenzial zu erschließen, sind daher neue Low-Cost Lösungen notwendig.
Ziele und Innovationsgehalt: Das Projekt zielt daher darauf ab, umsetzbare Low-Cost Lösungen zu erarbeiten, die Bewohner*innen von Mehrparteienhäusern, speziell von sozialen Wohnbauten, ermöglichen sich an der Energiewende bzw. an damit verbundenen aktuellen Entwicklungen (z. B. gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen, Flexibilitätsnutzung) zu beteiligen und davon zu profitieren. Dazu werden gemeinsam mit den Bewohner*innen/Nutzer*innen und basierend auf deren individuellen Anforderungen, Bedürfnisse und Lebensrealitäten annehmbare, nachhaltige und gesellschaftlich tragfähige
- Low-Cost Konzepte für gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen (ElWOG §16a) und zur Nutzung vorhandener Flexibilitäten (z. B. Warmwasserspeicher) mit minimal invasiven Eingriffen
- sowie entsprechende Kooperations- und Geschäftsmodelle, unter anderem als nachhaltige Maßnahme gegen Energiearmut
für den sozialen Wohnbauten entwickelt und deren Machbarkeit am konkreten Beispiel der SOZIALBAU-Wohnhausanlage in der Wiener Anton-Krieger-Gasse untersucht.
Angestrebte Ergebnisse und Erkenntnisse: Ergebnis des Projekts sind auf ihre Realisierbarkeit geprüfte Low Cost Konzepte und Geschäftsmodelle zur Umsetzung von gemeinschaftlichen Energieerzeugungs- und –nutzungskonzepten im sozialen Wohnbau. Diese basieren auf den besonderen Anforderungen der Lebensrealitäten der einkommensschwachen Haushalte und berücksichtigen die Rahmenbedingungen des sozialen Wohnbaus wie hohe Mieter*innenfluktuation und die Notwendigkeit minimal invasiver Lösungen.
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