IEA Users TPC SLA 2.0

Die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien ist nicht nur für die Eindämmung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung, sondern angesichts der globalen Entwicklungen auch für das Erreichen eines erschwinglichen Preisniveaus, ohne dass es zu einem Rückfall in fossile Brennstoffe kommt. In einem System mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energiequellen können die Endverbraucher:innen durch die enge Abstimmung von Energieangebot und -verbrauch eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der Netzstabilität spielen.
Automatisierte und halbautomatisierte Lösungen versprechen Unterstützung bei der Anpassung des Energieverbrauchs, richten sich aber derzeit oft nach dem Motto „one fits all“ an die Nutzer:innen und berücksichtigen dabei nicht ausreichend die Heterogenität in der Motivation, den Haushaltsgewohnheiten, dem Informationsstand und letztlich den Flexibilitätspotenzialen der verschiedenen Endnutzer:innengruppen. Dementsprechend ist die gesellschaftliche Akzeptanz und Übernahme solcher Lösungen oft begrenzt, weil Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit und Angst vor Kontrollverlust die Verbraucher zögern lassen.
Es wird eine umfassende Analyse der Rolle von Gender- und Diversity-Faktoren in Bezug auf die Motivation und vorhandene Flexibilitätspotenziale durchgeführt. Darauf aufbauend werden geschlechter- und diversitätssensible individuelle und kollektive Engagementansätze identifiziert, die es ermöglichen, vielfältigere Nutzer:innengruppen zu erreichen und sie entsprechend ihres Flexibilitätspotenzials in Automatisierungsprogramme einzubinden. Die Ergebnisse dieses Prozesses werden in einem Rahmenwerk zusammengefasst, das die Rolle von Gender- und Diversity-Faktoren bei der Konsumflexibilität und den damit verbundenen Engagementansätzen darlegt und dabei internationale Erkenntnisse integriert und kontrastiert.
Parallel dazu wird analysiert, wie verschiedene Arten von Energiegemeinschaften die Einführung von automatisiertem Demand Side Management (DSM) vor dem Hintergrund unterschiedlicher eingesetzter Technologien und sozialer Kontexte unterstützen können. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Rollen der verschiedenen beteiligten Akteur:innen und deren Beitragspotenziale zu einer sog. sozialen Lizenz gelegt. Die Ergebnisse dieser Analyse werden einen Überblick über die identifizierten Cluster von Energiegemeinschaftskonzepten und eine Bewertung der Potenziale und möglichen Formen der Unterstützung für die Erteilung einer sozialen Lizenz zur Automatisierung durch die Einbeziehung von Interessengruppen und Nutzern liefern.
Beide Aktivitäten werden durch eine statistische Analyse von Verbrauchsprofilen ergänzt und unterstützt, in der wichtige demographische Marker für unterschiedliche Verbrauchsmuster identifiziert und im Hinblick auf unterschiedliche Flexibilitätspotenziale analysiert werden. Darüber hinaus werden durch eine konsolidierte Auswertung von Lastprofildaten Datenqualitätskriterien für die Identifizierung von Flexibilitätsprofilen entwickelt, die Unterstützung für zukünftige Forschungsaktivitäten sowie Ansätze für zielgruppenspezifische Lösungen liefern.
Darauf aufbauend werden unter Einbeziehung nationaler und internationaler Erkenntnisse akteursspezifische Empfehlungen für die Erreichung und Einbindung unterschiedlicher Nutzer:innengruppen und den gezielten Einsatz von Energiegemeinschaftskonzepten im Rahmen des automatisierten DSM formuliert.

Überblick
Resilient Energy Systems
Department Industrial Engineering
FFG
von November 2022 bis Oktober 2024
DI Constanze Frech
DI Constanze Frech

Junior Lecturer/Researcher

+43 1 333 40 77 - 3447constanze.frech@technikum-wien.at