DNA Sequenzierung als interdisziplinäre Schnittstelle zwischen Molecular Life Science und Informatik (Sequence Tissue)

Call Nummer: 32-02 | Call Name: Qualitätssicherung der Lehre an den Wiener Fachhochschulen

“Mithilfe der Infrastrukturförderung der Stadt Wien für das Projekt SequenceTissue soll DNA-Sequenzierung mittels „Next Generation Sequencing (NGS)“-Methoden als state-of-the-art Analysetechnologie an der Fachhochschule Technikum Wien (FHTW) nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, „hands-on“, in der Lehre vermittelt werden. Dazu sollen die nötigen Gerätschaften angeschafft und eine Fachkraft für Sequenzieranalysen an der FHTW aufgebaut werden. Dieses Infrastrukturprojekt ermöglicht der FHTW einen Einstieg in die Welt der „Omics“-Technologien (Genomics, Transcriptomics, Epigenomics und Metagenomics). Neben der praktischen Anwendung in Laborübungen können so auch Lehrveranstaltungen mit bioinformatischen Lehreinhalten mit selbst-generierten Daten aus eigenen Laborpraktika bzw. Forschungsprojekten versorgt werden.


Der Einsatz von NGS-Analysen in der Medizin bzw. Biologie erweitert sich ständig. So sind die Geräte mittlerweile einfacher und robuster zu bedienen und die Datenauswertung erfolgt immer häufiger mittels
cloud-basierten Lösungen bzw. mit vom Hersteller zur Verfügung gestellten, ready-to-use, bioinformatischen Pipelines. Aus diesen Gründen befinden sich verschieden NGS-Technologien aktuell am Übergang zu Standard- bzw. Routinemethoden im F&E- und Gesundheitsbereich. Hier will die FHTW den Anschluss nicht verpassen und ihre Studierenden auf den Einzug dieser Technologie in die Laborroutine vorbereiten.
Für die Vermittlung dieser Lehrinhalte soll Problem-based learning (PBL) als zentrales Didaktikonzept dienen, bei welchem vor allem die beteiligten Lehrenden aus dem Life Science Bereich bereits auf umfangreiches Know-how zurückgreifen können. Als zusätzlicher innovativer Ansatz soll NGS als
zentrales Thema für studiengangsübergreifende LVs – vor allem mit PBL-Charakter – dienen.

Studierende verschiedener Studiengänge sollen gemeinsam an Lösungsansätzen für interdisziplinäre Problemstellungen arbeiten, wodurch ein enormer Mehrwert für das Erlernen von Softskills, z.B. dem
Reporting von erhaltenen Daten und Ergebnissen an fachfremde Personengruppen, entstehen wird.


Durch SequenceTissue wird NGS als zusätzliches Analysetool für an der FHTW vorhandene Bioreaktor bzw. Gewebemodelle oder ökotoxikologische Testsysteme zur Verfügung stehen. Generierte Daten
können einerseits für die Lehre verwendet werden und andererseits helfen, die zugrundeliegenden biologischen Prozesse der Modellsysteme näher zu verstehen. Dies beschreibt die Synergie von Forschung und Lehre in diesem Projekt. Somit werden aktuelle Forschungsaktivitäten im Life Science Bereich nachhaltig gestärkt undweitere Akzente in aktuell laufenden Projekte an der FHTW gesetzt, z.B. in den Projekten „AgingTissue“ (MA23 #29-07) und „Mikroplastik & Nanopartikel“, (MA23 #29-13) oder im kürzlich erstmals an einer FH vom FWF-geförderten Doktorratskolleg MatureTissue (FWF DFH-28).
Eine Förderung des hier vorgestellten SequenceTissue Projekts ermöglicht der FHTW den methodisch gezielten Ausbau der angeführten Studiengänge bzw. des assozierten Forschungsschwerpunkts „Tissue Engineering & Molecular Life Science Technologies“ mit neuen zukunftsweisenden Technologien wie dem Next generation sequencing. Das Projekt unterstützt
damit die nachhaltige Fortführung und den weiterführenden Ausbau des forschungszentrierten Lehrbetriebs im gesamten Life Science Bereich.

Eckdaten
Tissue Engineering & Molecular Life Science Technologies
Stadt Wien
von September 2022 bis August 2027
FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. techn. Andreas Teuschl-Woller
FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. techn. Andreas Teuschl-Woller

Studiengangsleiter Master Tissue Engineering & Regenerative Medicine
Forschungsschwerpunktverantwortlicher Bioengineering & Molecular Life Science Technologies
Koordinator FWF doc.funds. connect - MatureTissue

+43 1 333 40 77-2367andreas.teuschl@technikum-wien.atDetails