UCERS – User-centered solutions for digital and sustainable Energy Communities
Ausgangssituation, Problematik und Motivation: Im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte wurden in Österreich bereits erste Energiegemeinschaften (EG) umgesetzt. Diese meist sehr spezifischen und auf den Einzelfall zugeschnittenen Lösungen lassen sich jedoch nur bedingt vervielfältigen. Während primär technische und ökonomische Fragen adressiert wurden, gibt es zur Nachhaltigkeit wie z. B. den ökologischen, sozialen oder volkswirtschaftlichen Auswirkungen von EG bislang keine Erkenntnisse. Wegen der geringen wirtschaftlichen Vorteile für die TeilnehmerInnen einer EG, gewinnen jedoch gerade nicht-finanzielle Aspekte wie z. B. Nachhaltigkeit, Team-Spirit und Gruppendynamik, Transparenz und Vertrauen, etc. zunehmend an Bedeutung.
Ziele und Innovationsgehalt: Im Projekt UCERS werden folgende Ziele angestrebt:
- Entwicklung und Umsetzung einer funktionsfähigen, skalierbaren und einfach zu nutzenden Datenaustauschplattform für EG (Community Data Exchange Platform) auf Basis der bestehenden EDA-Plattform der österreichischen Energiewirtschaft, unter Berücksichtigung wesentlicher Aspekte wie Datensicherheit und schutz, Interoperabilität und Usability, mit dem Ziel die zukünftige Diffusion von EG in Österreich zu forcieren (auf TRL7). Diese Plattform stellt dabei eine erste Anlaufstelle für Interessierte dar, übernimmt eine vernetzende Funktion sowie administrative und organisatorische Routine-Aufgaben wie z. B. die grundlegende Vertragsgestaltung, Datenverarbeitung und austausch
- Entwicklung und Implementierung einer Betriebs- und Optimierungsplattform für EG (Operation & Optimization Platform) um einen effizienten Betrieb (z. B. Abrechnung,…) sowie eine gemeinsame Optimierung innerhalb einer EG zu ermöglichen (auf TRL5)
- Implementierung eines Citizen Science Plattform um eine kontinuierliche Einbindung von EndnutzerInnen und weiteren Stakeholdern im Rahmen eines Co-Creation-Prozesses zu ermöglichen (um Akzeptanz und Teilnahmebereitschaft an EG sicherzustellen) sowie eine langfristige Kooperation mit interessierten EndnutzerInnen – auch für zukünftige Projekte – aufzubauen
- Entwicklung von Kriterien und Methoden um die Nachhaltigkeit von EG hinsichtlich ökologischer, sozialer und (makro)ökonomischer Effekte zu evaluieren und so die Nachhaltigkeit von Gemeinschaftsprojekten zu optimieren
- Analyse und Vergleich der ökologischen Effekte sowie des Beitrags von unterschiedlichen EG zu nachhaltiger Entwicklung
Angestrebte Ergebnisse und Erkenntnisse:
- Hersteller-unabhängige und frei verfügbare online Datenaustauschplattform (Community Data Exchange Platform) sowie Betriebs- und Optimierungsplattform (Operation & Optimization Platform) zur skalierbaren und einfach anwendbaren Implementierung von EG in Österreich
- praktische Erfahrungen aus mehreren Testbeds sowie anwendbares Wissen hinsichtlich Akzeptanz und Bereitschaft der EndnutzerInnen zur Teilnahme an EG
- Citizen Science Plattform und Netzwerk sowie anwendbare Tools (App/mobile Website) zur Einbindung von NutzerInnen in zukünftige Projekte
- Kriterien und Methoden um die Nachhaltigkeit von EG zu evaluieren sowie erste Empfehlungen zu deren nachhaltiger Implementierung
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Senior Lecturer/Researcher