Der Carbon-Footprint von Weihnachten

20. Dezember 2022

Eine Studentin aus dem Master Ökotoxikologie und Umweltmanagement kam in ihrer Master-Arbeit zu teils überraschenden Ergebnissen.

Vielleicht mischen sich auch bei Ihnen alle Jahre wieder Gefühle von Unbehagen in die vorweihnachtliche Freude, wenn Sie die verstopften Einkaufsstraßen und die Berge an Amazon-Packerln beobachten, die im Advent die Nachbarschaft überfluten. Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, wie sich diese geballte Konsumwut zu Weihnachten auf unsere Umwelt auswirkt.

Genauso ging es auch Romana Ransmayr, mittlerweile ausgezeichnete Absolventin unseres Studiengangs ‚Ökotoxikologie und Umweltmanagement‘. Unter der Betreuung von Michael Schwingshackl und Ursula Knaack hat sie das Thema genau unter die Lupe genommen und einen Carbon-Footprint für Weihnachten in Österreich berechnet.

Das erstaunliche Ergebnis: Die Treibhausgasemissionen, die lt. Ransmayrs Erhebungen dem Weihnachtskonsum zuzuschreiben sind, entsprechen in etwa 100 kg CO2-Äquivalenten. Dies entspricht dem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 2,5 Tagen. Schlägt man also den gesamten Weihnachtskonsum auf die Weihnachtsfeiertage auf, so stoßen die Österreicherinnen und Österreicher an diesen Tagen ‚nur‘ ca. doppelt so viel CO2 aus wie an gewöhnlichen Tagen. Wohlgemerkt ist bereits dieser Durchschnittswert beunruhigend hoch. Es drängt sich die Schlussfolgerung auf, dass wir unsere Konsummuster ungeachtet der Feiertage hinterfragen sollten.

Zurückzuführen ist diese Erhöhung v.a. auf die erworbenen Geschenke, sowie Urlaubsreisen, die gemeinsam über 60% der Emissionen ausmachen. Wenig überraschend liegt hier auch das größte Einsparungspotential – etwa durch Umstieg auf umweltfreundliche Transportmittel, oder das Verschenken von Dienstleistungen und Second-Hand-Waren oder Antiquitäten.
Lebensmittel und Besuche von Freund*innen und Verwandten schlagen zusammen mit ca. 30% zu Buche, während Christbaum, Verpackungspapier und Beleuchtung gemeinsam weniger als 10% der Klimawirkung verursachen. Alle, die’s genauer wissen wollen, können mit einem eigens entwickelten Tool ihren eigenen Weihnachts-Footprint genauer unter die Lupe nehmen: