Ein Abend für Martin Lehner: „Geistvoll und energievoll lehren!“

Martin Lehner Abschied

30. Oktober 2023

Die prägende Figur der Didaktik an der FH Technikum Wien wurde anlässlich seines Abschieds in den Ruhestand gefeiert.

Didaktik ist an der FH Technikum Wien eng mit dem Namen Martin Lehner verknüpft. Seit dem Jahr 2005 ist er in der Hochschule eine zentrale Anlaufstelle für das Thema, darunter von 2015 bis 2018 als Vizerektor für Lehre sowie bis zuletzt als Leiter des Departments Entrepreneurship & Communications. Anlässlich seines Abschieds in den Ruhestand fand am 24. Oktober ein Abend im Zeichen der Didaktik statt – als Würdigung einer für diesen Bereich prägenden Persönlichkeit. 

Den „einflussreichsten Didaktiker der österreichischen FH-Landschaft“ nannte ihn dementsprechend Thomas Wala, der als Moderator durch den Abend führte. „Wir feiern heute einen ganz Großen“, sagte Rektorin Sylvia Geyer. „Die Studierenden zu beschallen, fällt uns allen leicht. Nur ob sie etwas mitnehmen, das macht den Unterschied. Und da ist Martin Lehner als leuchtendes Beispiel zu nennen.“

Immer wieder wurde im Verlauf des Abends auf Lehners Veröffentlichungen Bezug genommen, von seinem Standardwerk „Viel Stoff, wenig Zeit“ bis hin zu den „Mini-Aufgaben“ aus dem Jahr 2022. 

Nicolai Sawczynski ließ in seiner Laudatio aus Zitaten von Kolleg*innen und Weggefährten ein Bild der Führungskraft und des Kollegen Martin Lehner entstehen: von „Martin, dem kongenialen Gesprächspartner“ bis „Martin, dem Vernetzer“.

In seiner Keynote lieferte Michael Mair von der FHWien der WKW Impulse zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Hochschuldidaktik. Gemeinsam diskutierten dann, moderiert von Sylvia Lingo, Martin Lehner, Mair und Marion Garaus von der Modul University darüber, was gute Lehre ausmacht. 

Die Vielfalt der guten Lehre

Lehner war es wichtig, hervor zu streichen, dass es kein Patentrezept gibt: „Menschen können durchaus auf individuelle Weise gute Lehre machen. Die einen sind besser, indem sie gute Vorträge halten. Andere organisieren wunderbare Gruppenarbeiten. Man sollte jedenfalls ein streitbarer Geist sein und geistvoll und energievoll lehren.“ Mehrfach betonte er die Bedeutung, sich als Lehrende*r ein eigenes Repertoire an Methoden und Tools aufzubauen, Dinge auszuprobieren, zu verwerfen und weiter zu entwickeln. „Vor 25 Jahren war es ganz neu, Studierende selbst präsentieren zu lassen. Heute geht es ihnen zum Teil auf den Senkel.“ 

Garaus erzählte als Praxisbeispiel, dass sie derzeit in einer Lehrveranstaltung wieder mit einem ausgedruckten Text und Flipcharts arbeite und versuche, die Bildschirmzeit der Studierenden zu reduzieren. Lehner brach eine Lanze dafür, Inhalte wieder direkt in der Lehrveranstaltung vor und mit Studierenden zu entwickeln, statt fertige Power-Point-Präsentationen abzuspulen. Und er hob die Vorteile mündlicher Prüfungen hervor, gerade in Zeiten von ChatGPT und Co: „So kann man verständnisorientiert prüfen, auch wenn es aufwendiger und teurer ist.“ 

Fast alle bekräftigten, dass es um keinen endgültigen Abschied gehe. Eine Stimme aus dem Publikum brachte es auf den Punkt: „Lieber Martin, wir wünschen dir viel Zeit – und viel Stoff!“

Im Festsaal der FH Technikum Wien

Büchertisch

Büchertisch mit Martin Lehners Werken

Thomas Wala als Moderator

Rektorin Sylvia Geyer

Laudatio: Nicolai Sawczynski

Keynote: Michael Mair

Am Podium v.l.n.r.: Marion Garaus, Michael Mair, Martin Lehner, Sylvia Lingo

Sylvia Geyer, Nicolai Sawczynski, Michael Mair, Martin Lehner, Sylvia Lingo, Thomas Wala