Nachhaltige Energie in 140 Metern Höhe: FHTW testet Mikrowindturbinen für Anlage auf Europabrücke
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25. August 2022
Die ASFINAG will ab Oktober mit acht Mikrowindturbinen an den Pfeilern der Europabrücke in Tirol nachhaltigen Strom erzeugen. Die FH Technikum Wien testet die Kleinwindkraftanlagen für das Projekt derzeit im Hinblick auf Leistung, Schallemissionen und Vibrationsverhalten.
Auf Österreichs höchster Brücke sollen ab Oktober acht Mikrowindturbinen nachhaltigen Strom erzeugen: Die ASFINAG will mit den Kleinwindkraftanlagen in 140 Metern Höhe an den Pfeilern der Europabrücke in Tirol künftig die Mautstation in Patsch mit Energie versorgen. Der Vorteil an dem Konzept: Für die Errichtung der Windräder müssen keine eigenen Masten gebaut werden, weil auf vorhandene Infrastruktur zurückgegriffen werden kann. Zum Einsatz kommen Mikrowindturbinen der deutschen Firma Mowea.
Auch die FH Technikum Wien ist an dem Projekt indirekt beteiligt: Im Energieforschungspark Lichtenegg werden derzeit die Anlagen für den Aufbau auf der Europabrücke im Hinblick auf ihre Leistung und die Schallemissionen getestet. Rund 4.800 Kilowattstunden Strom sollen die acht Windturbinen nach ihrer Inbetriebnahme erzeugen.
„Um die Leistung der Kleinwindkraftanlagen zu überprüfen, wird innerhalb eines bestimmten Windgeschwindigkeitsbereichs die elektrische Leistung gemessen und als Leistungskurve aufgezeichnet. Diese Informationen sind wichtig, um den Ertrag in kWh an einem Standort abschätzen zu können“, erklärt Alexander Hirschl-Schmol vom Kompetenzfeld Renewable Energy Systems. Neben der Leistung werden durch die FHTW im Energieforschungspark Lichtenegg auch die Schallemissionen des Anlagentyps getestet, um gewährleisten zu können, dass bei derartigen Projekten keine Wohn- oder Naturschutzgebiete durch Lärm gestört werden.
Weil alle rotierende Geräte Schwingungen an ihre Tragstruktur abgeben, untersuchen die Expert*innen im Energieforschungspark außerdem das Vibrationsverhalten der Windräder. Damit soll abgeschätzt werden, wie hoch die Belastung auf die Brückenpfeiler ist.
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Bauähnliche Anlage im Test im Forschungspark Lichtenegg
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Die Europabrücke in Tirol (Foto: Matteo Ceruti – stock.adobe.com)