ÖGUT-Umweltpreis für Plus-Energie-Quartier PEQ21 – FH Technikum Wien ist Projektpartner

Projektvisualisierung PEQ21

08. April 2022

Beim 35. ÖGUT-Umweltpreis wurde in der Kategorie „Innovation und Stadt“ das Projekt PEQ21 ausgezeichnet. An der Umsetzung des ersten urbanen Plus-Energie-Quartiers ist auch das Kompetenzfeld „Climate Fit Technologies“ der FHTW beteiligt.

Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zeichnet mit ihrem Umweltpreis technologische und soziale Innovationen aus, die den Energie- und Ressourcenverbrauch senken und zur sozialen Nachhaltigkeit beitragen. Im Rahmen ihres Jahresempfangs vergab die ÖGUT den Preis Ende März zum 35. Mal. Eine Jury aus unabhängigen Expert*innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Umwelt wählte dazu aus fast 90 Einreichungen die Preisträger*innen in sechs Kategorien aus. In der Kategorie „Innovation und Stadt“ wurde das Projekt „PEQ21“ mit dem Projektkonsortium „Zukunftsquartier 2.0“ ausgezeichnet, an dem auch das Kompetenzfeld „Climate Fit Technologies“ der FH Technikum Wien beteiligt ist.

Zu den Projektpartnern zählen neben dem Technikum die „Smart City Agency“ Urban Innovation Vienna (UIV), welche auch die Projektleitung inne hat, außerdem das Institute of Building Research & Innovation (IBR&I), der Bauträger SÜBA, das Consultingunternehmen hacon GmbH sowie das Bauunternehmen BÖHM.  Im Rahmen von PEQ21 arbeitet das Konsortium an der Umsetzung des ersten urbanen Plus-Energie-Quartier Österreichs. Dieses soll ab Sommer 2022 in der Pilzgasse 33 im 21. Bezirk in Wien errichtet werden.

PEQ21: Klimapositive Energiebilanz im urbanen Kontext

Das Neubauprojekt mit einer Nutzfläche von rund 26.500 m² zeichnet sich durch eine hohe Vor-Ort Erzeugung und effiziente Nutzung erneuerbarer Energien aus. Im Fokus steht die optimierte Verzahnung von Wohn- und Gewerbeflächen innerhalb des Quartiers sowie die Vernetzung mit dem übergeordneten Energiesystem der Stadt. Ziel ist die Umsetzung einer klimapositiven Energiebilanz für ein Bauvorhaben im dichten urbanen Kontext.

Die Jury überzeugte am Projekt der ganzheitliche Quartiersansatz (Lastenabdeckung durch Kopplung von Dienstleistung und Wohnen) und die hohe Reproduzierbarkeit. Eine weitere Stärke des Projekts liege in der umfassenden Integration aller relevanten Stakeholder aus Praxis und Wissenschaft im kooperativen Planungsprozess, so die Jury.

Das Energiekonzept des Plus-Energie-Quartiers basiert auf einer hocheffizienten Gebäudehülle, Bauteilaktivierung in Verbindung mit einem komplexen Wärmepumpensystem und einem Erdsondenfeld mit circa 90 Bohrungen à 150m, über das nicht nur Wärme, sondern auch Kälte bereitgestellt wird, sowie einem durchdachten Lüftungskonzept, das die Dachflächen frei für Sonnenenergienutzung hält. Herzstück des Quartiers ist nicht zuletzt eine PV-Anlage am Dach und an der Fassade, die mit einer geplanten PV-Leistung von insgesamt rund 650 kWpeak (ca. 2 kWp/100 m² BGF) dem dreifachen der Verpflichtung laut Wiener Bauordnung entspricht.

Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“: Auszeichnung an FHTW-Vortragende

 Im Rahmen des ÖGUT-Umweltpreises wurden auch drei Auszeichnungen in der Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“ vergeben. Die Preise gehen hier an Expertinnen im Bereich angewandter umweltbezogener Forschung und Technologieentwicklung. Mit Bernadette Fina wurde in dieser Kategorie auch eine Vortragende der FH Technikum Wien ausgezeichnet. Fina ist am Austrian Institute of Technology als Scientist beschäftigt, am Technikum lehrt sie im Rahmen der Vorlesung „Energiegemeinschaften“.