Operationssaal während Planung virtuell erlebbar: Medizintechnik in der Mixed Reality

27. Februar 2023

Einen Vortrag von Philipp Urbauer zum Forschungsprojekt „Medizintechnik in der Mixed Reality“ gab es Mitte Februar bei einem Event zum Thema „State of Web3 & Metaverse“ zu sehen.

Im Festsaal der FH Technikum Wien fand am 16. Februar ein Meetup der DLT Austria zum Thema „State of Web3 & Metaverse“ statt. Im Rahmen dieses Events gab es einen Vortrag von Philipp Urbauer zum Forschungsprojekt „Medizintechnik in der Mixed Reality“, an dem Forscher*innen aus den Kompetenzfeldern Software Engineering & Architecture (Department Computer Science) und Medical Engineering & Integrated HealthCare (Department Life Science Engineering)  gemeinsam arbeiten.

Da gerade in der Medizin Simulationen helfen können, Abläufe und Vorgehensweisen besser zu erlernen, können Mixed Reality (MR) Anwendungen in diesem Bereich besonders gute Unterstützung für Anwender*innen liefern.

Als Teil moderner didaktischer Konzepte werden daher MR Elemente als Grundlage für Trainings genutzt. Die Einbindung solcher Elemente verstärkt den Lerneffekt und trägt damit zu einer insgesamt höheren Qualität der Ausbildung bei. Außerdem ist es möglich gemeinsame Prozesselemente in unterschiedlichen Nutzungsszenarien immer wieder zu verwenden und so Trainings in gleichbleibend hoher Qualität anzubieten.

Patientenmonitor in Virtueller Realität (VR)

So wird im Rahmen des Projekts an Szenarien für Studierende und Professionist*innen im Gesundheitswesen gearbeitet, in dem mit digitalen Abbildern von Medizintechnikgeräten geübt werden kann. Studierende können so beispielsweise einen Patientenmonitor in der Virtuellen Realität (VR) konfigurieren und testen.

Ein weiterer Prototyp wurde im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Graz zum Thema Pre-Demenz Forschung durchgeführt. Dabei entwickelten Studierende einen virtuellen Supermarkt, in welchem medizinisches Fachpersonal Patient*innen Aufgaben im Rahmen eines simulierten Einkaufs stellen kann. Der Schwierigkeitsgrad der zu erfüllenden Aufgaben kann individuell angepasst werden, wie z.B. die Länge und Komplexität der Einkaufsliste und die Stückelung des Bargeldes beim Bezahlvorgang. Damit ist ein Training der kognitiven Fähigkeiten sehr gut möglich.

Ziele: Fehlplanungen reduzieren, Zufriedenheit erhöhen

Eine Kernaktivität des Projektes ist außerdem die Medizinische Fachplanung. Die Planung von Operationssälen oder Intensivstationen erfolgt mittels 2D/3D CAD Software. Nach dem Bau der Infrastruktur sind Änderungen oft teuer und schwer durchführbar. Das Team der FHTW hat mit der Applikation „Medical RealityTM“ eine Möglichkeit geschaffen, diese Planung vorab des eigentlichen Baus, virtuell für mehrere Anwender*innen gleichzeitig testbar und erlebbar zu machen.

Einfach gesagt kann damit der Operationssaal von Ärzt*innen und Pfleger*innen vorab noch während der Planung ausprobiert und kostengünstig angepasst werden. Fehlplanungen können damit reduziert, Kosten gespart und die Zufriedenheit der Anwender*innen erhöht werden.

Aktuelle Entwicklungen befassen sich außerdem mit Trainings im Laborbereich: So können etwa Prozesse der Good Laboratory Practice (GLP) in VR geübt werden. Dazu wurde eine Applikation entwickelt mit welcher an einer Lamina vorab ein Laborversuch trainiert werden kann.

Weitere Infos auf unserer Homepage:
(https://www.technikum-wien.at/forschungsprojekte/medtech-mr/?gclid=EAIaIQobChMI4q_X9IOk_QIVOI9oCR08lA3LEAAYASAAEgI8D_D_BwE)

Und auf der Projekt Homepage:
https://forschung.w3.cs.technikum-wien.at/index.php/medtech-mr-home

Am Bild: Vortrag von Philipp Urbauer zum Forschungsprojekt „Medizintechnik in der Mixed Reality“.