Staatspreis für Lehre: FH Technikum Wien erhält Sonderwürdigung für Weiterentwicklung der Bachelor-Lehrveranstaltungen

Gruppenfoto Preisverleihung Ars Docendi

21. September 2023

Didaktisches Großprojekt wurde beim „Ars Docendi“ prämiert, eine Life-Science-Lehrveranstaltung schaffte es auf die Shortlist.

Die Weiterentwicklung von Lehrveranstaltungen ist „kein Unterfangen für Einzelkämpfer*innen, sondern eine gemeinsame Anstrengung vieler“, so Bundesminister Martin Polaschek in seiner Eröffnungsrede im Rahmen des „Ars Docendi“-Staatspreises für Exzellente Lehre des Wissenschaftsministeriums am 21. September 2023. Das beweist das Konzept der kontinuierlichen Verbesserung von Lehrveranstaltung am Puls der neuesten didakischen Erkenntnisse durch einen kollaborativen, partizipativen Veränderungsprozess. Für dieses Gesamtprojekt erhielt die FH Technikum Wien, und somit alle Lehrenden und an Lehre beteiligten Personen, eine Sonderwürdigung in der Kategorie „Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit“.

„Qualität in der Lehre ist unser wichtigstes Ziel als Hochschule. Laufende Weiterentwicklung – nicht nur inhaltlich, sondern auch nach didaktischen Gesichtspunkten – sehen wir als unsere Pflicht. Wenn man dafür Anerkennung von höchster Stelle erhält, ermuntert das umso mehr, weiterzuarbeiten”, sagt Sylvia Geyer, Rektorin der FH Technikum Wien.

In einem mehrjährigen Lehreprojekt wurden mit Bezug auf den Claim „Change our tomorrow“ zwischen 2019 und 2022 sämtliche Bachelor-Lehrveranstaltungen von Fachexpert*innen und unter Berücksichtigung der didaktischen Gestaltungsprinzipien Constructive Alignment und Blended Learning überarbeitet. Ersteres bedeutet, dass die komplette Lehrveranstaltung ausgehend von ihren Lernzielen gedacht und durchgeführt wird. Blended Learning meint die optimale Verknüpfung von Präsenz- und Fernlehre mit Phasen des Selbststudiums. Dadurch wurde die Qualität der Lehrveranstaltungen weiter verbessert, mit stetem Fokus auf die Studierbarkeit.

Die daraus abgeleitete stetige Weiterentwicklung aller Lehrveranstaltungen durch verantwortliche Fachexpert*innen in Entwicklungsteams, durch institutionelle Rahmen,und Support-Strukturen, wie u.a. „Kollegiale Reflexionsworkshops“, fördern den fakultätsübergreifenden Peer-Austausch und die Einbeziehung aller für Studium und Lehre verantwortlichen Personen und tragen somit zum Erfolg aller bei.

„Wir bilden Fachkräfte für die Wirtschaft und Industrie aus. Studierbarkeit heißt vor diesem Hintergrund, Menschen dabei zu unterstützen, sich zu qualifizieren und ihnen einen Weg in Richtung technischem Abschluss aufzuzeigen und zu ermöglichen“, sagt Florian Eckkrammer, Geschäftsführer der FH Technikum Wien.

„Das Projekt besticht durch seine Komplexität und Qualität, seine hochschulstrategische Ausrichtung sowie durch seine Beispielhaftigkeit für eine fachübergreifende Gestaltung von Studium und Lehre im Hochschulbetrieb“, heißt es in der offiziellen Jurywürdigung durch Professorin Mechthild Dreyer von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität.

Shortlist: Innovativer Ansatz bei Zellkulturtechniken

V.l.n.r.:Dorota Szwarc-Hofbauer, Carina Hromada, Veronika Jesenberger, Daniela Praher, Michaela Purtscher, Janine Tomasch

Auf die Shortlist für einen Anerkennungspreis schaffte es das Lehrveranstaltungs-Modul Cell Culture Techniques aus dem Bachelor-Studiengang Biomedical Engineering, das im Kompetenzfeld Cell Technologies and Biomaterials entwickelt wurde. Es vermittelt die Grundlagen und unterschiedlichen Anwendungen von Zellkulturtechniken. Die Studierenden eignen sich wesentliche Inhalte selbstständig in mehreren Phasen mit Hilfe vielfältiger Lernmaterialien an. In den je auf die Lernphasen folgenden Präsenzblöcken werden diese Inhalte diskutiert, geprüft und vertieft. Es folgt eine Abschlussprüfung, erst danach wird das Thema „Anwendungen“ mit der aktiven Teilnahme an einer Poster Party abgeschlossen, bei der Studierendenprojekte, Bachelor- und Masterarbeiten, wie bei einer wissenschaftlichen Konferenz üblich, anhand von Postern präsentiert werden.

„Der Erfolg der neuen Pflichtveranstaltung zeigt sich darin, dass die Studierenden selbst den Kurs für einen Lehrpreis der FHTW vorschlugen. Das Projekt zeigt vorbildlich, wie mit guter Teamarbeit, wenn auch mit einigem Aufwand, in einer zielgerichteten Verbindung von Lernformen ein großer Schritt in Richtung eines studierendenzentrierten, nachhaltigen und motivationsfördernden Lernprozesses vollzogen werden kann“, lautet die offizielle Jurybegründung von Professor Thomas Grob von der Universität Basel.

Druckfähiges Foto von der Preisverleihung, Copyright BMBWF/Martin Lusser: https://cloud.technikum-wien.at/s/jZ8MgqneWLbobEx

Am Foto v.l.n.r.: Veronika Jesenberger (Leitung Kompetenzfeld Cell Technologies & Biomaterials, FHTW), Carina Huber-Gries (Leitung Fakultät Life Science Engineering, FHTW), Michaela Purtscher (ehem. FHTW), Katerina Lanickova (Teaching and Learning Center, FHTW), Carina Hromada (Lecturer/Researcher, FHTW), Florian Eckkrammer (Geschäftsführer, FHTW), Sylvia Geyer (Rektorin, FHTW), Bundesminister Martin Polaschek, Sylvia Lingo (Leitung Teaching and Learning Center, FHTW), Yasmin Ruth Lünenborg, Dóra Kertész (beide Teaching and Learning Center, FHTW)