Technikum-Absolventin forscht in Chile im Bereich Neuroinflammation – FHTW als Kollaborationspartner

04. Februar 2022

Christina Schuh, Absolventin des Master-Studiengangs „Tissue Engineering & Regenerative Medicine”, forscht an der Universidad del Desarollo zu neuen Ansätzen in der Behandlung von Neuroinflammation. Die FH Technikum Wien ist aktiver Kollaborationspartner des Projekts.

Christina Schuh ist Absolventin des Master-Studiengangs Tissue Engineering & Regenerative Medicine und ehemaligen Mitarbeiterin des Technikums, und hat an ihrem derzeitigen Forschungsstandort in Chile (Universidad del Desarrollo, Institut für medizinische Forschung und Innovation, Zentrum für Regenerative Medizin), eine Vierjahres-Förderung für ihre Forschung im Bereich der Neuroinflammation erhalten. Diese hochkompetitive Individualförderung “FONDECYT” (Fondo Nacional de Ciencia y Tecnología) der chilenischen Wissenschaftsagentur ANID finanziert das Projekt, das sich mit neuen Ansätzen zur Behandlung von Neuroinflammation, basierend auf therapeutischen extrazellulären Vesikeln, beschäftigt.

Neuroinflammation ist ein pathologisches Merkmal einer Vielzahl von neurologischen Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson) und neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie und Depression, kann aber auch von äußerlichen Faktoren ausgelöst werden. Bekannte Trigger sind unter anderem Traumata, Alter, Luftverschmutzung, chronischer Alkoholmissbrauch, fettreiche Ernährung, bakterielle Infektion oder SARS-CoV-2. Die therapeutischen extrazellulären Vesikel, die in diesem Projekt erforscht werden, haben in Zellkulturversuchen eine starke entzündungshemmende Wirkung gezeigt.

Bild des ersten Treffens von Vertreter*innen der Universidad del Desarrollo und Wiener Forschunginstitutionen (FHTW, LBI Traumatologie) 2019. V.li.n.re: Andreas Teuschl-Woller, Marcelo Ezquer, Giovanni Grillari, Christina Schuh

Weiters ist bekannt, dass die Vesikel leicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden können und somit gute Kandidaten sind, um lokale Entzündungen im Gehirn zu reduzieren. In diesem Projekt ist die FH Technikum Wien (FHTW) ein aktiver Kollaborationspartner. Im Forschungsschwerpunkt „Tissue Engineering & Molecular Life Science Technologies“ wird zusammen mit Studierenden an der Identifikation von spezifischen Membrankomponenten von Vesikeln gearbeitet. Das Projekt öffnet zahlreiche Möglichkeiten für Bachelor- und Masterstudierende ihre Abschlussarbeiten im Bereich von therapeutischen Vesikeln an der Universidad del Desarrollo (Chile) zu absolvieren. Diese Kollaboration erweitert den hohen Grad der Internationalisierung im Bereich des Life Science Engineerings an der FHTW.

Die Universidad del Desarrollo liegt an der Stadtgrenze Santiagos auf rund 1000 Höhenmetern in den chilenischen Anden. 2022 wurde das neue Gebäude der medizinischen Fakultät eröffnet, das unter anderem das „Institut für medizinische Forschung und Innovation“ beherbergt. Auf rund 2000m² wird hier Highend-Forschung in aktuellen Themen der Medizin betrieben, unter anderem in personalisierter Medizin, Antibiotikaresistenz, Hantavirus und SARS-CoV-2, Biomarkern für Krebs und molekularen Mechanismen von Sucht.