Technologie und Moral: Diskussionsrunde zur Zukunft der Ethik in der KI
30. April 2024
Expert*innen und Studierende diskutierten im Festsaal der FH Technikum Wien über Moral und KI in einer vernetzten Welt.
Im Festsaal der FH Technikum fand am 10. April 2024 eine Diskussionsrunde zum Thema “Ethik in der KI” statt. Expert*innen und Studierende versammelten sich, um die aktuellen und zukünftigen Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf ethische Fragestellungen zu erörtern. Die Veranstaltung wurde federführend von Lars Mehnen, (Lecturer & Researcher Kompetenzfeld Artificial Intelligence & Data Analytics, FH Technikum Wien) ins Leben gerufen.
Wolfgang Damoser und Michael Volpert (beide FOKUS:ethik-Vereinsmitglieder) diskutierten gemeinsam mit Michael Graf (Ethiker, FH Technikum) und Lars Mehnen sowie engagierten Studierenden über ethische, technische, philosophische und rechtliche Aspekte des technologischen Fortschritts. Moderiert wurde dieser inspirierende Austausch von Gabi Holzer (Ethik-Beraterin).
Vielfalt ethischer Ansätze in der KI
Die Diskussion eröffnete eine Vielzahl ethischer Ansätze, darunter Tugendethik, Pflichtethik und mehr, und warf die Frage auf, welche dieser Ansätze für Maschinen überhaupt geeignet sind. Expert*innen untersuchten die Unterschiede zwischen schwacher und starker KI und diskutierten die Herausforderungen bei der Implementierung von moralischem Verhalten in Maschinen. Die Komplexität ethischer Entscheidungen wurde vertieft, insbesondere im medizinischen Bereich, und es wurde hinterfragt, wie Maschinen solche Entscheidungen treffen könnten.
Unter anderem kam vom Publikum die Frage, ob es sinnvoll ist, manche Entscheidungen Maschinen zu überlassen. Manche Staubsauger-Roboter können etwa unterscheiden, ob sich ein Marienkäfer oder ein Staubkorn im Weg befindet und entscheiden hier, dieses Lebewesen zu retten. In der Runde wurde anschließend darüber diskutiert, ob dies bereits „maschinelle Moral“ ist – oder doch menschliche Moral, da die Programmzeile ja von einem Menschen geschrieben wurde.
Herausforderung der maschinellen Moral
Die Expert*innen betonten die Herausforderung, eine “maschinelle Moral” zu entwickeln und zu implementieren, insbesondere angesichts der Vielschichtigkeit ethischer Fragestellungen und der Schwierigkeit, menschliches moralisches Denken in Algorithmen zu übersetzen. Dabei wurden ethische Konzepte wie die Unterscheidung zwischen schwacher und starker KI sowie die Frage nach der Autonomie von Maschinen intensiv diskutiert. Die Diskussion verdeutlichte die Notwendigkeit, ethische Grundlagen in die Entwicklung von KI-Systemen zu integrieren und gleichzeitig ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Rolle der Philosophie in der KI-Entwicklung
Auch die Bedeutung der Philosophie für die KI-Entwicklung wurde in der Diskussion betont und darauf hingewiesen, dass viele Fragen, die die KI aufwirft, tiefe philosophische Wurzeln haben. Dabei wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, die philosophischen Grundlagen der KI zu verstehen und zu hinterfragen, um die ethischen Herausforderungen angemessen anzugehen. Die Veranstaltung verdeutlichte die komplexe Beziehung zwischen Technologie und Ethik und forderte dazu auf, die ethischen Dimensionen der KI kritisch zu reflektieren und aktiv zu gestalten.
Weiterführende Links:
Am Bild, v.l.n.r.:
Gabi Holzer (Moderation, ethik-beratung.at) Michael Graf (Ethiker, FH Technikum), Lars Mehnen (Lecturer & Researcher Kompetenzfeld Artificial Intelligence & Data Analytics, FH Technikum Wien) Wolfgang Damoser (Leiter von Vielosophie – Philosophischen Praxis in Wien, FOKUS:ethik Vereinsmitglied) und Michael Volpert (Gesellschafter bei „structr“, Low-Code-Anwendungsplattform auf Basis von Graph-Technologie und FOKUS:ethik Vereinsmitglied) bei der Veranstaltung „Ethik in der KI“ im Festsaal der FH Technikum Wien.