Wolfgang Holnthoners Habilitation an der Medizinischen Universität Wien
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11. Februar 2019
Gratulation an Wolfgang Holnthoner (Leiter der Endothelzellgruppe am Ludwig Boltzmann Institut für Experimentelle und Klinische Traumatologie und Lektor an der FH Technikum Wien) zur Habilitation.
In seiner Arbeit „Endothelzellen und ihre molekularen Funktionen in der Angiogenese und Vaskularisierung“ beschreibt er die die Rolle von Endothelzellen bei der Bildung und beim Wachstum von Blut- und Lymphgefäßen.
In den Studien verwenden Holnthoner und seine Gruppe aus peripherem Blut oder Fettgewebe isolierte Endothelzellen, um die Mechanismen der Blut- und Lymphgefäßentstehung zu analysieren und Strategien zur Neubildung von Blutgefäßen zu entwickeln, die in einer klinischen Umgebung eingesetzt werden können.
Doch welchen Bezug hat seine Arbeit am Ludwig-Boltzmann-Institut zur Technik? Wir haben ihn getroffen und nachgefragt:
Holnthoner: Simpel gesagt, geht es im Fachgebiet Tissue Engineering darum Gewebe zu züchten, um entweder vorhandene Gefäße zum Wachsen zu bringen oder mit Stammzellen beziehungsweise Vorläuferzellen ein Gefäßsystem im Labor zu erzeugen und dieses einzupflanzen. In Folge dessen dann verhindert werden kann, dass ein Organ abstirbt.
Das Thema Tissue Engineering ist ein relativ neues Thema in der Medizin. Zukunft oder nur ein Traum?
Holnthoner: Weltweit wird an Stammzellen geforscht, die neues Gewebe vom eigenen Organismus wieder entstehen lassen sollen. Das betrifft ebenso die Gefäße. Die Forschung ist sicher, dass wir im Blut Vorläuferzellen, mit einem geringen Anteil an peripheren Zellen, haben, die sich an Verletzungen der Gefäßwand beteiligen. Diese Zellen können relativ einfach isoliert werden, und in Kombination mit Stammzellen aus Knochenmark oder Fettgewebe in eine 3-D-Matrix gegeben werden, was zur Ausbildung von mikrokapillären Gefäßen führt.
Dieses Feld der Forschung hat sich in den letzten zehn Jahren mit extremer Geschwindigkeit entfaltet. Auf jeden Fall Zukunft.
Wenn Sie heute auf die Entstehung Ihrer Habilitatioin zurückblicken – woran denken Sie als erstes?
Holnthoner: Daran dass es mühsam war (schmunzelt). Als Naturwissenschafter und Nicht-Mediziner braucht man einen langen Atem, Zähigkeit und Ausdauer. Nicht nur die aufwendige Bürokratie zwingt den Forscher immer wieder neue Hürden zu überwinden.
Aber es gab auch einige schöne Momente: Es war total nett als mir eine Freundin aus Finnland zur Habilitation gratulierte und meinte „hey, voll schön jetzt kannst du meine Doktorats-Studentin betreuen.“