Workshop-Serie in Kenia: Wie kann ich als Techniker*in zu einer barrierefreien Welt beitragen?

27. Mai 2024
Im Rahmen des Projekts Inclusion International (Stadt Wien, MA23, 33-02) waren Sarah Langer, Martin Deinhofer und Alija Sabic Ende April in Nairobi (Kenia) und hielten mehrere Workshops zum Thema „Wie kann ich als Techniker*in zu einer barrierefreien Welt beitragen?“
Organisiert wurde das Event in Kooperation mit Senses Hub, einem lokalen Co-Working Space (Maker-Space, Networking- und Innovation Hub), der Innovation und Menschen mit Behinderungen und Betreuer mit Experten und Entscheidungsträgern im Bereich der unterstützenden Technologie zusammenbringt.
In mehreren geförderten Forschungsprojekten wurden viele kostengünstige Open-Source-Tools und -Softwareanwendungen entwickelt, die für Menschen mit Behinderungen in Kenia und anderen afrikanischen Ländern sehr hilfreich sein können. Ziel der Workshop Serie war daher die Verwendung und Herstellung der Hilfsmittel zu schulen, um eine Verbesserung der Hilfsmittelversorgung für Menschen mit Behinderung in Kenia zu fördern. Von der FH Technikum Wien waren im Rahmen des Projekts Inclusion International (Stadt Wien, MA23, 33-02) Sarah Langer, Martin Deinhofer und Alija Sabic dabei.
Das Workshop-Programm sah folgendermaßen aus:
- Tag 1: Technologien für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen
- Tag 2: Unterstützte Kommunikation mit AsTeRICS Grid und Übersetzung in Swahili
- Tag 3: FABI Tasteninterface löten und konfigurieren
- Tag 4: Hackathon mit Tasks für 3 Personas: visuell beeinträchtigt, blind und motorisch eingeschränkt (siehe Hackathon-Sieger Post)
- Tag 5: Panel Discussion mit Teilnehmer*innen von verschiedenen Interessensvertretungen unter anderem “Ministry of Education” und “National Council of Disabilities”.
Austausch und Kooperation
Der Workshop bot zudem eine Plattform für den Austausch zwischen Entwickler*innen und Nutzer*innen. Mehr als 50 Entwickler*innen, sowie 30 Personen mit Behinderungen nahmen teil und arbeiteten gemeinsam an der Erstellung und Verbesserung der Technologien. Diese Zusammenarbeit fördert nicht nur das Verständnis für die Bedürfnisse der Anwender*innen, sondern stärkte auch die Gemeinschaft der Entwickler*innen von Assistiven Technologien in Kenia.
Zum Abschluss des Workshops fand eine Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen verschiedener Interessensgruppen statt. Unter anderem nahmen das Ministry of Education und der National Council of Disabilities teil. Die Diskussion unterstrich die Bedeutung der entwickelten Technologien und die Notwendigkeit weiterer Forschungs- und Entwicklungsarbeit in diesem Bereich. Die FH Technikum Wien und Senses Hub zogen eine positive Bilanz des Workshops und bekundeten ihr Interesse an zukünftigen Kooperationen.
Besuch im Massai-Dorf und akademische Kooperationen
Neben dem Workshop besuchten Teilnehmer*innen auch ein Massai-Dorf, wo sie FHTW-Kugelschreiber und Schreibblöcke an die Schulkinder der Massai überreichten. Dieser Besuch bot eine wertvolle Gelegenheit, direkte Unterstützung zu leisten und kulturelle Erfahrungen zu sammeln.
Am letzten Tag des Aufenthalts trafen sich Vertreter*innen der FH Technikum Wien mit Emanuel Kweyu, dem stellvertretenden Direktor und Leiter der eHealth-Forschung an der Strathmore University. Während dieses Treffens wurden Möglichkeiten für akademischen Austausch und Forschungskooperationen in den Bereichen Assistive Technologien, IoT, eHealth, Data Science, Cyber Security und Machine Learning besprochen. Die Strathmore University zeigte großes Interesse an einer Zusammenarbeit, was vielversprechende Perspektiven für zukünftige Projekte eröffnet.
Video-Beitrag zur Workshop-Serie in Kenia:
Linkedin Posting von Senses Hub mit Video
Weiterführende Links:
AsTeRICS Grid: Innovatives Tool für Unterstützte Kommunikation
FHTW-Projekt: Inclusion International (gefördert von der MA23 – Projektnummer 33-02)

